Chapoutier: Condrieu Coteau de Chery 2024

Chapoutier: Condrieu Coteau de Chery 2024

BIO

Neu

Holzkiste

Zum Winzer

Viognier 100%
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2044
Verpackt in: 3er OHK
exotisch & aromatisch
voll & rund
mineralisch
Lobenberg: 97–98/100
Decanter zu 2023: 97/100
Galloni zu 2023: 95/100
Jeb Dunnuck zu 2023: 95/100
Frankreich, Rhone, Nordrhone
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Condrieu Coteau de Chery 2024

97–98
/100

Lobenberg: Der Condrieu Coteau de Chery stammt aus einer wunderabren Parzelle in einer der Toplagen der Gemeinde. Feinstes Granit-Terroir mit etwas Schiefer, rein südlich exponiert. Biodynamische Bewirtschaftung nach Demeter, Handlese in kleine Kisten, dann Ganztrauben-Direktpressung. Direkt in 600 Liter Fässern spontan vergoren und ausgebaut für rund 8 Monate, anschließend noch einige Monate in Edelstahl vor der Abfüllung. Die grünlichen Reflexe in der Farbe zeigen es an: das ist kein fetter, überbordender Condrieu, sondern aus dem kühlen 2024 ein straffer und eleganter Viognier. Natürlich ist er kraftvoll, aber eben nicht überopulent. Chapoutier liebt die Spannung und die Präzision. Blumig-verspielt im Duft, Lindenblüte, Apfelblüte, Akazie, etwas rauchig vom Schiefer, dann kleine grüngelbe Mirabellen. Saftig-eleganter Mundeintritt, fein und samtig, mit mundwässernder Salzigkeit unterlegt. Alle Aromen aus der Nase rollen nochmal durch, das Ganze köstlich ausgewogen und balanciert. Was für ein schickes Jahr an der Nordrhône! Die Weißweine sind quasi perfekt geraten.

Jahrgangsbericht

Wir springen in den letzten Jahren zwischen Jahrgängen der Moderne, wie 2020 und 2022, die heiß und extrem trocken sind, und solchen Jahren wie 2019, 2021 und 2024, die eher klassisch anmuten und vergleichbar kühl sind, wie es in den 1990er Jahren war. Der ganz große Unterschied ist, dass die besten Winzer heute ein Klima, vergleichbar mit vergangenen Jahrzehnten mit kühlen, regenreichen Sommern, später Lese und moderater Traubenreife, durch ihren genialen Weinbau viel besser ausbalancieren können. Aber das ist eben nur bei den Besten der Fall – da trennt sich die Spreu vom Weizen immer mehr. Viel Manpower, Laubarbeit, gestaffelte Lese, Schnelligkeit und rigoroses Sortieren machen dann den Unterschied zwischen Weltklasse und mittlerer Katastrophe – das gilt vor allem für die Südrhône. Für uns als Händler heißt das noch kompromissloser Einkaufen und sich weiterhin nur auf die handwerklich besten Winzer und großen Lagen zu fokussieren… Gerade die späte Lese und die daraus resultierende lange Hangzeit am Stock brachten aus diesem etwas kühleren, feuchteren Sommer bestenfalls ein so gigantisches Aromenfeuerwerk hervor, dass ich manchmal aus dem Staunen nicht herauskam. So eine aromatische Wucht! Solch einen dramatischen Druck und einen Reichtum an feinsten Facetten habe ich absolut nicht erwartet. Aber die ersten Primeurs 2024 bei den Großmeistern der Rhône wie Tardieu, Chapoutier, Ferraton, Clos des Papes und Co haben mich vielfach umgehauen! *** Südrhône – durchwachsen, aber spannend: 2024 war an der Südrhône geprägt von extrem hoher Feuchtigkeit im Winter wie im Frühling und auch der Sommer war eher durchwachsen. Extrem viel Mehltau-Befall bei Grenache und noch mehr bei Mourvèdre war die Folge. Dementsprechend gab es extrem kleine Ernten, weniger als 50 Prozent eines Normaljahres. Nur die sehr alten Reben bei gleichzeitig sehr späten Lesezeitpunkten brachten hervorragende Ergebnisse. Das setzte perfektes Terroir voraus. Trennte sich schon 2023 die Spreu vom Weizen, so gibt es 2024 im Süden vielleicht weniger als 10 Prozent echte Top-Erzeuger; 90 Prozent scheinen qualitativ eher mittelmäßig geraten zu sein. Die Rotweine der Region um Châteauneuf fallen eher hellfarbig aus, deutlich von der Grenache geprägt: beschwingt, duftig und fein. Weniger Power, sondern aromatisch-tänzelnde und alkoholärmere Weine mit zum Teil grandioser Aromatik. Die Allerbesten können eine Reminiszenz an große Weine aus dem Jahr 1978 sein. Wirklich grandios, satt in der Farbe, dennoch alkoholarm, fein, blumig verspielt und aromenstark sind aber eher die besten Weine aus Gigondas vor Rasteau und Vacqueyras mit grandios ausfallenden Syrah-Anteilen, die das kühlere 2024 mehr mochte. Auch die Villages Séguret und Vinsobres sind stark im Kommen! *** Nordrhône 2024 – Syrah-Weltklasse wie 2010: Maxime Chapoutier, Sohn der Rhône-Legende Michel Chapoutier, vergleicht den Jahrgang 2024 an der Nordrhône am ehesten mit 2010 – diesem kühlen, hochmineralischen, brachial fokussiert geradeaus laufenden und in der Jugend etwas unnahbar-steinigen Charakter. Und wer heute das Glück hat, die bestbewerteten 2010er Rhône-Weine im Glas zu haben, bekommt einen Vorgeschmack, wie überragend sich die 2024er in bester Trinkreife dann präsentieren können. Einige der besten 2024er brauchen sicher etwas mehr Zeit, sind in der Jugend nicht so opulent-charmant wie 2023 oder 2022, sondern von vornherein feiner, seidiger, rassiger und energetischer ausgelegt. Sie sind unglaublich fein und elegant, dennoch wahnsinnig dicht verwoben, mit engmaschigen, seidig-üppigen Tanninen. 2024 ist wirklich ein so schickes Jahr wie eine reifere Turbovariante des kühlen 2021 mit einem Touch der großen 2019er drin. Die Weine zeigen eine überraschend hohe Farbdichte, mit viel Violett. Schon daran sieht man, dass es trotz Kühle und moderatem Alkohol alles andere als ein dünner Jahrgang ist. Viele pfeffrige Noten, samtig-dichte und wollüstige Tannine. Üppige, beeindruckende Rotweine ohne viel Fett, aber dennoch tief, reif und fein, dabei bei sehr moderatem Alkohol eine gewaltige innere Dichte. Moderner Weinbau trifft das Klima der 1990er Jahre – großes Kino. *** Für die Weißen deutet sich gar ein durch die Bank grandioses Jahr an – deutlich feiner und rassiger als das mediterrane 2022, eher wie 2021 mit 2019, also ziemlich Best of the Best. 2024 kann im Weißwein-Bereich sicher unter den größten Jahren rangieren, da sind sich die meisten Winzer jetzt schon einig.

Verkostungsnotiz
97
/100

Decanter zu 2023 über: Condrieu Coteau de Chery

-- Decanter zu 2023: Lovely jasmine aromas. Full-bodied, but not overly fat or heavy – it has great tension and energy. This is a very pure, linear and focused style of Condrieu, with serious intensity and drive, and good length. The oak work is smart and there’s an inner sweetness to the fruit. This is one of the best this year. Aged in 600L demi-muids, no new oak.

Verkostungsnotiz
95
/100

Galloni zu 2023 über: Condrieu Coteau de Chery

-- Galloni zu 2023: Pronounced lemon flesh, ripe apricot, white peach, spring blossom, quince and a slice of ripe pear all come forward in the brilliant 2023 Condrieu Côteau de Chéry. Laced with bright, uplifting acidity, the 2023 neatly mixes detailed fruit with vivid freshness, giving the 2023 a real sense of energy. Concluding with afterglow on the focused finish, this is yet another fantastic Côteau de Chéry, cruising at the same high altitude as the 2022 tasted side by side.

Verkostungsnotiz
95
/100

Jeb Dunnuck zu 2023 über: Condrieu Coteau de Chery

-- Jeb Dunnuck zu 2023: Orange marmalade, honeyed minerality, flowers, and subtle spice notes all emerge from the 2023 Condrieu Coteau De Chéry, a vibrant Condrieu that's medium-bodied, with a pure, layered, elegant mouthfeel, terrific balance, and outstanding length. It's made from 100% Marsanne and aged in 85% demi-muids and foudre (10% one-year-old) with 15% in stainless steel for 12 months.

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

Condrieu Coteau de Chery 2024