Lobenberg: Petit Meslier ist eine der sieben in der Champagne zugelassenen Rebsorten, wobei die anderen neben Chardonnay, Pinot Meunier und Noir nur noch wenige Prozent der gesamten Anbaufläche ausmachen. Es ist also ein Kuriosum einen reinsortigen Champagner aus einer dieser superseltenen Sorten zu finden. Es ist eine Kreuzung aus Gouais Blanc, einem Elternteil des Chardonnay und Savagnin aus dem Jura. Diese Kreuzung ist wohl vor rund 350 Jahren entstanden. Laherte hat eine Parzelle mit Meslier in der Gemeinde Chavot gepflanzt. Nur zwei Gramm Dosage, also knalltrocken. Die Nase zeigt Blütenhonig und Safran, gelber Apfel, Grapefruit, Mandarine. Eine sehr aromatische Spielwiese, die sich in immer neuen Wellen entfaltet. Birnenkompott und eine irre Kräuterwürze, die irgendwo zwischen frischer Bergwiese und Brennnesseltee changiert. Fast erinnert sie mich etwas an andere alte Sorten wie Heunisch, mit dieser immensen, alles durchdringenden Säure und der eigentümlichen Würze. Schöner Druck dahinter, fast ein bisschen cremig werdend, bevor die Säurefrische wieder zupackt. Ein toller und zugleich kurios eigenwilliger Champagner. Muss man mal probiert haben.