Lobenberg: Drei Parzellen im Clos de Beze befinden sich seit den 1930er Jahren in Familienbesitz der Faiveleys, insgesamt ergibt das 1.3 Hektar. Die jüngsten Reben sind bald 40 Jahre alt und die ältesten sind Pflanzjahr 1949. Ost-Südost-Ausrichtung auf Kalksteinfels mit Tonmergel, sehr steinig. Ein gewisser Anteil Ganztrauben wird hier immer mitvergoren. Traditionell im offenen Holzcuve vergoren. Anschließender Ausbau für 16 bis 18 Monate mit einem Neuholzanteil von knapp zwei Dritteln, ein Drittel Zweitbelegung. Clos de Beze ist der beste Teil des Chambertin-Hanges, ein Wein von beeindruckendem Format und spielerischer Kraft. Der 2019er zeigt sowohl frische, rotfruchtige, vibrierende Elemente, als auch tiefe, blaue Frucht mit Waldbeeren und Veilchen. Ein Hauch dunkle Schokolade und Gesteinsmehl darüber. Nicht so expressiv wie viele andere Grands Crus dieses Jahr, er ist ruhiger, karger und reduktiver. Dennoch versteckt er seine Kraft und Konzentration nicht, er wird nur nicht laut dabei. Wunderbare Extraktsüße in dieser verspielten, von Veilchen und Alpenblumen eingerahmten blauen Frucht, ein kleiner Hauch ganz feine Lakritze darunter. Die Struktur des Clos des Beze ist immens, die kreidigen Tanninen beißen sich am Gaumen fest und ziehen sich durch den Nachhall wie sein mineralisches Skelett. Er lässt nicht mehr los, alles wird belegt, die Zunge fühlt sich an wie ein Stück Kreide, nachdem der Wein den Gaumen verlassen hat. Unglaubliche Länge. Sobald die saftig-delikate Frucht dahingeschieden ist, geht es hier nur noch um Gestein und Struktur. Ein riesengroßer Wein, aber eher für Sammler geeignet. Das Teil wird sicher 15 bis 20 Jahre brauchen, um diese extraterrestrische Struktur zu bändigen. 98-100/100