Lobenberg: Vaulorent ist eine unterklimatische Abteilung der Lage Fourchaume und liegt exakt an der Grenze zum Grand Cru Preuses, der Erhabenste und Mächtigste aller Grand Crus. Der Untergrund hier ist Mergel, das ist Kalkstein und Lehm, ein reichhaltiger Boden und deutlich kraftvoller als die feineren Grand Crus, die ganz auf Kalk stehen. Die Verweigerung des Grand Crus Status ist historisch und liegt lediglich an der Politik zwischen den Städten Chablis und Fontenay, sonst wäre dies auch eine Grand Cru Lage, und es ist mit Abstand der beste Premier Cru, sogar noch vor Fourchaume. Bis 2008 war Vaulorent eine Unterlage von Fourchaume, d.h. beide Namen wurden genannt. Erst ab 2008 wurde diese Premier Cru Lage dann als spezielles Kleinklima ausgegliedert, um auch die Besonderheit und den 'fast Grand Cru' Status zu zeigen. 3,6 von 17 Hektar Gesamtlage gehören William Fevre. 2013 war anders als 2014 ein sehr warmer Jahrgang mit weicherer Säure. Nur muss man verstehen, dass wir hier im nördlichen Chablis sind und das im Kontext der Region zu sehen ist. Warum dieser 2013er 1er Cru so überzeugt, liegt vor allem daran, dass sich Fevre dazu entschied 2013 früh zu lesen. Die physiologische Reife war gegeben, die Säure konnte so erhalten werden. Wer das nicht erkannte, hatte Probleme mit Botrytisbefall, der anders als beim edelsüßen Riesling überhaupt nicht erwünscht ist und den Wein sehr unsauber erscheinen lässt. Wir sind hier stilistisch nicht so klar in Chablis wie 2014, aber auch nicht so karg. Das ist fast schon eher ein generöser Chassagne-Montrachet oder ein zarter Puligny. Der Wein hat ein gutes Gerbstoffgerüst. Das strukturiert ihn. Blind würde man wohl wirklich auf Chardonnay von der Cote d'Or schließen. Sehr würzig und schön zu trinken. Ich habe diesen Wein 2017 extra nachgekauft, weil er sich so gut zeigt. Er hat nun auch die erste Trinkreife erreicht und zählt zu den herausragenden Weinen des Jahrgangs! 93-94+/100