Lobenberg: Der 1er Cru bekommt seinen Namen vom Mont de Lieu, welcher traditionell die beiden Herzogtümer Burgund und Champagne trennt. Der Markierungsstein sitzt noch heute auf der Spitze des Berges der Lage. Mit einer sehr exponierten Ausrichtung nach Süd-Südost bekommt der 1er Cru viele Sonnenstunden und entwickelt dadurch seine reichhaltige Struktur. Die Parzelle von Fèvre umfasst einen halben Hektar. Nach der Handlese wird kurz abgepresst (2 Stunden) und ohne Pumpen nur mit Hilfe der Schwerkraft in 50% gebrauchte Barrique und 50% Edelstahltanks überführt und spontanvergoren. Danach Ausbau über 14 bis 16 Monate ebenfalls zu 50% im gebrauchten französischen Holz, zu 50% im Edelstahl. Sehr straffe Nase, noch etwas verschlossen. Eine feine Mineralik liegt dahinter. Litschi, Mirabelle, Marille, etwas Netzmelone, dann feine gelbe Grapefruit und straffe Birne. Strahlt eine intensiv üppige Aromatik, aber gleichzeitig auch eine schöne feste Struktur aus. Im Mund ist dieser zweitbeste der vielen Premier Crus der Domaine Fèvre, nach dem Vaulorent als klare Nummer Eins, fast noch straffer als es die Nase bereits verspricht. Links und rechts läuft ein Steingerüst neben der straffen Frucht, die noch etwas verschlossen ist. Auch hier Litschi, Quitte, Marille, Mirabelle, aber auch schöne weiße Blüten. Das Ganze mit sehr viel Kalkstein, Salz und einer recht tanninreichen Struktur unterlegt. Tolle Frische in 2017, und trotzdem überrascht und begeistert mich am meisten diese wunderbare Struktur. Ich liebe große Chablis mit einem so superben Geradeauslauf, die eben nicht zerfließen in weiche Chardonnays wie mancher Cote d‘Or, sondern die straff bleiben. Deshalb arbeite ich so gerne mit Patrick Piuze und der Domaine Fèvre, denn beide sind Protagonisten dieser fast etwas maskulin anmutenden Struktur. Der Wein hallt lange mineralisch nach, bekommt eine gewisse Stahligkeit. Frucht, Mineralik, Tannin, Struktur – alles passt zusammen. Der Wein hat das Zeug einer meiner Lieblingsweine in diesem Preisbereich aus dem Burgund zu werden. Es bereitet eine große Freude Weine mit so einem straffen Rückgrat zu trinken. Mont de Milieu best ever! 94-95/100