Lobenberg: Le Preuses liegt auf dem besten Kalksteinterroir Chablis überhaupt. Die Lagen sind sehr frostanfällig, hier direkt an der Grenze zum Fluss. Sehr hoher Kalksteinanteil. In der Domaine William Fevre gibt es eine kleine Wassersprenkler-Anlage für den Frostschutz, um die Trauben in einen Wassernebel einzuhüllen. Das gefrierende Wasser schützt vor stärkerem Frost. Auch gibt es verlegte Elektrokabel für Wärme. Das ist eine Besonderheit, weil sie sonst zu häufig in Le Preuses einen Großteil der Ernte verlieren könnten. Die Nase zieht den Genießer ins Unendliche. Rauch, feine Würze, dazu Erdigkeit, aber helle Erde. Dichte grüne und gelbe und weiße Frucht, dazu Heu und Wiesenblumen nebst weißer Schokolade und Walnuss. Nicht fett, aber ungewöhnlich dicht, cremig. Das Ganze mit Assam-Tee unterlegt und feinen weißen Blüten. Unglaublich viel Power ausstrahlend. Der Mund kommt dann mit fast rasiermesserscharfer Fruchtsäure daher, die im Kontrast zu der unglaublich dichten cremigen Nase steht, viel Frische im Mund. Der Wein betört in seiner mineralischen Feinheit und Länge, und ist trotzdem extrem kraftvoll. Dieser Wein hat ein unglaubliches Lagerpotential, wie alle Fevre-Weine. Hier kommt es im Genusszeitpunkt nicht so sehr auf das Jahrzehnt an. Wir haben hier die Konzentration und die Säure, die dieses Potential mitbringt. Was deutlich wird bei diesem in totaler Erhabenheit endenden Grand Cru ist der Bedarf, diesen Wein erst einmal einzulagern. Ich würde ihn erst nach 10 Jahren anfassen. Das ist wirklich großer Stoff. 97-98/100