Lobenberg: Les Clos ist neben Les Preuses wahrscheinlich die berühmteste und beste Lage in Chablis. Les Preuses ist häufig die eleganteste und kühlste Lage. Sie liegt direkt neben dem Premier Cru Fourchaume. Les Clos ist dagegen häufig die ausdruckstärkste und kraftvollste Lage, mit dem größten Terroirbezug. Der 2018 Les Clos von Jadot drückt mit Wucht aus dem Glas in die Nase. Weißer Pfeffer, ganz viel Kreide, Salz, Kalkstein. Unglaublich mächtig, aromatisch und reich. Aber nicht fett, durchaus elegant, nur einfach viel. Viel Chablis. Reife weiße Früchte, weiße Blüten. Was für eine Orgie in der Nase… Die Augen werden schmal, im Mund geht richtig die Post ab. Was für ein ultimatives Chablis-Erlebnis! Ein Chablis, als hätte er eine kleine Verwandtschaft zu Meursault. So reichlich, so viel – und trotzdem nicht zu mächtig. Das Holz ist spürbar. Kalkstein, Kreide, Salz. Weiße Früchte, wieder diese weißen Blüten. Enorm viel Power. Aber keine brachiale Gewalt, immer auch fein bleibend. Auch nach zwei Minuten steht dieser Wein im Mund und belegt alles. Es ist kein dicker Wein, es bleibt Chablis. Aber für einen Chablis hat er ungewöhnlich viel Charme, Fülle und Reichhaltigkeit. Ein Meursault-Trinker wird diesen Chablis auf jeden Fall lieben. Er hinterlässt eine wunderbar druckvolle Spur am Gaumen. Er hat fast Tannine, Gerbstoffe, weil er so über die Zunge schiebt. Ein Powerteil und trotzdem elegant. Gibt es diese Kombination? Ja, es gibt sie. Jadot stellt mit dem Premier Cru Fourchaume und dem Grand Cru Les Clos zwei grandiose Weine vor. Und ich hatte die Freude und Ehre, mir die beiden besten Weine aus dem Gesamtsortiment aussuchen zu können. Beide regen heraus. 97-98/100