Lobenberg: Die Domaine bearbeitet hier 4 Hektar in reiner Südhanglage. Der Boden ist reichhaltiger, tiefer, weißer Lehm über Kalk. Nach der Handlese wird kurz abgepresst (2 Stunden) und ohne Pumpen nur mit Hilfe der Schwerkraft in 70% gebrauchte Barrique und 30% Edelstahltanks überführt und spontanvergoren. Danach Ausbau über 14 bis 16 Monate ebenfalls zu 70% im gebrauchten französischen Holz, der Rest im Edelstahl. 6 Monate auf der Feinhefe. Les Clos und Les Preuses sind die beiden Superstars aller Grands Crus aus Chablis. Les Preuses ist etwas straffer, strukturierter und geradliniger. Les Clos ist dafür etwas komplexer und multipler in der Frucht. Les Clos erinnert in seiner Reichhaltigkeit und der Frucht fast an einen Meursault. Hat sehr viel mehr Charme als der straffe Les Preuses. Auch hier Melone und weißer Pfirsich, Marille, sehr viel Charme ausstrahlend. Im Mund genauso viel Druck wie Les Preuses, nur nicht so straff, etwas großrahmiger – sahniger, buttriger wie ein großer Meursault. Raffiniert und balanciert, mit viel Stein, auch Feuerstein. Das erinnert aber weniger an Sauvignon Blanc als die 1er Cru, das ist schon sehr, sehr typisch Chardonnay. Aber verhallen will dieser Wein nicht, unendlich lang, grandioser Stoff. Das ist eben auch typisch Les Clos, dass dieser Wein mehr wie ein großer Burgunder von der Côte de Beaune rüberkommt. Das ist Wucht, ein ganz anderer Ansatz als beim Les Preuses, aber eben auch sehr beeindruckend. Vor allem im großen Jahr 2017 mit dieser schönen Struktur und reichen Frucht. Ich persönlich ziehe die große Klarheit und strukturierte Straffheit des Les Preuses vor, aber es gibt auch viele Liebhaber, die diese größere Power und multiple Komplexität des Les Clos vorziehen. Der 2017er Les Clos von Fèvre wurde von James Suckling in die Top 5 der besten Burgunder überhaupt des Jahrgangs gewählt. 98/100