Lobenberg: Den 2019er haben wir 2024 aus der Domaine nachgekauft, perfekt gelagert. Man muss klar unterscheiden zwischen einerseits dem Toperzeuger höchster Qualität: Domaine William Fevre ist nicht gleich Maison William Fevre', das minderwertigere Handelshaus wird auch unter diesem Namen abgefüllt, die Weine sind nur aus zugekauften Trauben diverser kleiner Erzeuger. Für 'Maison Fevre' wird doppelt so viel abgefüllt wie für die Domaine Fevre, dementsprechend groß ist auch der Unterschied in der Qualität. Die Domaine ist nur biologische Weinbergsarbeit, was bei 'Maison' natürlich nicht der Fall ist, schon daher darf man diese beiden Teile qualitativ nicht verwechseln. Selbstverständlich arbeiten wir nur mit der Domaine. Alle Weine werden spontan vergoren, alle Weinberge werden mit strengem organic farming bearbeitet, aber es gibt keine Zertifikation. Vor der Presse gibt es einige Stunden Standzeit, danach sofort Abpressung in einen Sedimenttank, danach über 50 Prozent in Holz vergoren. Bougros ist mit die wärmste Lage am Hang. Der äußerste Grand Cru links am Hang wenn man darauf schaut und direkter Nachbar von Preuses, aber deutlich offener exponiert. Nach der Vergärung werden die Weine dann mit der vollen Hefe in Edelstahl ausgebaut. Die Nase ist für eines der wärmsten Climats des Chablis erstaunlich reduziert, leicht grünlich in der Frucht, Quitte, Papaya, Mirabelle, grüne Birne, etwas Kreidestaub darüber. Dennoch ist das, gerade aus dem Powerjahr 2019, sicher nichts für Puristen, sondern ein generöser Grand Cru, der auch zeigt, was solch eine Lage vom 1er Cru unterscheidet. Lang und gerade, kräftig und tief. Sehr viel Gelbfruchtigkeit im Mund und etwas weniger vibrierendes Spiel als Vaulorent und Mont de Millieu, hier kommt schon deutlich mehr Kraft, Cremigkeit und Körper mit. Das ist fein strukturiert. Der Reife steht Fleisch und Säure entgegen. Ein Chablis, wie er wohl sehr gut reifen wird und unglaublich viel Potenzial hat. 96+/100