Lobenberg: San Giuseppe ist ein Teil aus der Großlage Bricco Boschis. Es ist der älteste Teil mit den ältesten Reben. Es gibt nur ungefähr 8.000 Flaschen von diesem Wein. Der Wein liegt noch im Fass. Fünf Jahre Reife im großen Holz bekommt er, anschließend noch ein Jahr auf der Flasche. Die Reben sind mehr als 50 Jahre alt und stehen in Süd- und Südwestexposition. Es ist im Grunde eine Auskopplung aus dem Bricco Boschis mit längerem Ausbau. San Giuseppe ist der etwas komplexere Wein als der Vignolo, weil das Terroir eine Mischung aus weißem Lehm und Sand ist und das in Schichten. Vignolo ist etwas uniformer im weißen Lehm und Aktivkalk. San Giuseppe ist auf der einen Seite der feinere Wein, auf der anderen Seite der deutlich komplexere Wein. Vignolo ist ein monogames Supermonster für die Ewigkeit, San Giuseppe ist eine verspielte Schönheit. Die Nase des 2017er hat Pfirsich, Aprikosenkerne, zerdrückte Kirschkerne, feine rote und helle Kirsche. Unglaublich aromatisch und tänzelnd, eine Prima Ballerina. Trotzdem hintenraus mit einer unendlichen Länge. Der Wein steht für Minuten. Er hat geschliffenes und poliertes Tannin, aber er hat einfach viel Tannin. Das hat der Vignolo auch, aber der Vignolo ist die maskulinere Version auf Superfeinheit und hier haben wir die feminine Version. Beide 2016er sind potenzielle 100-Punkte-Weine und Riesen, aber der San Giuseppe ist eindeutig der feinere, spielerische und filigranere Wein für die Unendlichkeit. 100/100