Sumoll 2023

Can Rafols dels Caus: Sumoll 2023

BIO

Zum Winzer

95+
100
2
Sumoll 100%
5
rot, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2038
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
unkonventionell
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 95+/100
6
Spanien, Penedes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sumoll 2023

95+
/100

Lobenberg: Die Weine von Can Rafols dels Caus entstammen der Region Massis del Garraf. Eine hügelige Landschaft mit teilweise steilen Hängen, trocken und karg. Die Weinberge stehen auf einem Kalkriff, das Teil der Küstenlinie von Katalonien ist und sich zwischen den Ebenen von Penedes und dem Mittelmeer befindet. Charakteristisch für Can Rafols dels Caus ist eine Flaschenreife im Weingut für alle Weine bevor sie im trinkreifen Zustand auf den Markt kommen. Die Weinberge werden biologisch bewirtschaftet. Sumoll ist eine alte, autochthone Rotwein-Rebsorte Kataloniens, die vom Aussterben bedroht ist. Nur noch äußerst wenige Erzeuger widmen sich dieser, zu Unrecht als etwas rustikal geltenden Sorte, Raventos verwendet ihn als Beimischung im Cava, und Can Rafols dels Caus macht sehr wahrscheinlich den besten reinsortigen Stillwein daraus. Die Reben für diesen Wein sind bereits 50 Jahre alt und der Ausbau erfolgt in Kastanienholz. Ein durchscheinendes Kirschrot im Glas, das etwas an Pinot Noir erinnert, in der Leuchtkraft sogar etwas an Beaujolais. In der Nase zeigt sich der Sumoll gar nicht rustikal, sondern viel mehr äußerst fein. Eleganter Sangiovese? Oder Callet aus Mallorca? Oder eher noch der Barbaresco von Produttori, ein Stil hochelegante Nebbiolo mit viel Schub dahinter. Wiir haben hier überhaupt keine vordergründige Primärfrucht. Nur sehr zurückhaltende rote Frucht, die schwer zu definieren ist, sehr subtil und bedeckt. Wieder Affinität Nebbiolo. Auch eine leichte Würze, etwas Piment und Muskatnuss, sowie Nuancen von schwarzem Lavastein. Ein dunkel-würziger, fast mystisch wirkender Duft ohne herausstechende Frucht, alles hüllt sich in feine Zurückhaltung. Weit entfernt in der Tiefe dieser Nase kommen auch ein wenig Eisen und Blut, Garrigue und Schwarztee durch, elegant würziger Barolo aus Serralunga. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die Sorte etwas vernachlässigt wurde, in Zeiten, in denen die Weine mit der lautesten Frucht und dem meisten Fett und Hoilz oft den meisten Eindruck schinden. Aber das macht den Wein für mich gerade besonders interessant, denn fette Fruchtbomben gibt es zur Genüge. Dieser Wein macht neugierig in seiner subtilen Art, seiner würzigen Eigenwilligkeit, seiner bedeckten Komplexität und seiner individuellen Aromatik. Das karge Terroir mit den steilen Felsklippen kommt in den Sinn, die alten Rebgärten auf den steinigen Böden - der Wein erzählt von seiner Herkunft, und das ganz ohne vordergründige Frucht, sondern auf eine bezaubernd leise, eigenartig-würzige Art. Im Mund geht es ebenso eigenwillig zu. Extrem fein, fast zart schwebt der Wein über den Gaumen, alle Geschmacksnerven streifend, auch hier schwer zu greifen. Wieder diese sehr subtile rote Frucht, ein wenig Granatapfel, rote Kirsche, ein paar Kräuter, aber alles ultrafein und schwebend, jetzt noch deutlicher Barbaresco von Produttori. Eine erfrischende Säure durchzieht die samtig-leichte Textur, unglaublich schwebende Tanninstruktur. Quasi ein Hauch von einem Wein, aber dazu eine, ob dieser ultrafeinen Texturiertheit, kaum zu glaubende aromatische Intensität, die sich in eine große Länge ausdehnt. Das ist in dieser Eigenart eigentlich trotz der Nebbiolo-Affinität unikathaft und unvergleichlich. Total eigenständig und hochindividuell in dieser granatapfeligen, kirschigen Subtilität, in dieser Finesse, in diesem sich nur durch Nuancen ausdrückende und doch schiebenden Aroma. Der Wein ist in seiner Leichtigkeit und finessereichen Zartheit äußerst angenehm zu trinken, unaufgeregt, unanstrengend bei gerade mal 12% Alk. Entweder man zerbricht sich den Kopf, in welche Kategorie man das einordnen will, oder man genießt einfach diese ultrazarte Schönheit, und lässt sich von ihrer unkonventionellen Art umhüllen und erfrischen. Ein Rotwein für Understatement- und Finessetrinker mit genialem Fluss und irgendwie grandios, mit diesem individuellen, eigenartig mystischen Charakter. 95+/100

Jahrgangsbericht

2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.

Mein Winzer

Can Rafols dels Caus

Carlos Estevas erste Versuche in Sachen Weinbau fanden auf der Insel Menorca statt. Doch richtig los ging es für ihn erst im Jahr 1979 als er das Weingut seines Großvaters in Garraf übernahm, einer rauen Küstenregion im Umland von Barcelona.

Sumoll 2023