Lobenberg: Logischerweise steht dieser reine Cabernet Franc mit dem Namen des Weingutes für die Vision des Traumweins der Besitzer. Biodynamisch, winzige Erträge von Duemanis ältesten Rebstöcken, reine Handarbeit und reinste Natur. Im Zement vergoren und anschließend in Barriques gereift. Erst nach drei Jahren kommt der Wein auf den Markt. Cabernet Franc hat das Potenzial zu wahrer Größe, man denke an die großen Vorbilder der Loire, Kaliforniens oder Saint Emilions. Cheval Blanc und Ausone standen auch Pate. Der Wein ist ziemlich schwarz, das passt schon mal. Die Schwarzkirschen-Blaubeer-Lakritz-Veilchennase ist aber nicht Ausone. Clos Rougeard von der Loire schießt mir in den Sinn, nur da gibt es diese an Ribera del Duero erinnernde würzig schwarze Tiefe in der Cabernet Franc. Das ist der Hammer! Das aber erst nach Stunden in der Karaffe – wohl deshalb bewerten die ungeduldigen internationalen Verkoster diesen Wein immer tiefer als den Syrah. Aromatisch und elegant. Feine Minze, etwas Heu, rote Paprika, Cassiscreme und schwarze Kirsche, gefolgt von feiner Vanillewürze. Da geht richtig was ab im Glas. Im Mund ist der Wein fein strukturiert mit einer genialen Intensität. Saftige Schwarzkirsche mit Tabakblatt und einem Hauch Vanille. Feine, rund polierte Tannine die dem Wein aber dennoch ein präzises Gerüst geben. Das ist schon schwer beeindruckend. Ganz sicher ein Wein der Blind voller Selbstbewusstsein gegen die Besten vom rechten Flussufer in Bordeaux antreten kann. Absolut beeindruckend. 97/100