Lobenberg: Dieses Weingut gehört auch Cathérine Papon-Nouvel, der auch Clos St Julien und Petit Gravet Ainé gehört. Auch dieses Weingut ist bio. Die Bestockung ist 70% Merlot, 30% Cabernet Franc. 40-50 Jahre alte Reben auf Sand-, Lehm-, Kalksteinuntergrund an den Südhängen und der Ebene St Emilions. Die Weine werden nach kompletter Entrappung spontan im Stahl vergoren und im gebrauchten Barrique ausgebaut. Wenn wir diesen Gaillard direkt nach Peyrou verkosten, fällt auf, dass natürlich Saint Emilion die teurere Appellation ist, und hier auch vielleicht die Nase einen Hauch feiner und gradliniger gezeichnet ist. Die Nase zeigt eben diese Cabernet Franc, die deutlich mit Walderdbeere und Himbeere rüberkommt. Satte süße Lakritze dazu. Viel rote Frucht, auch ein wenig Erdbeere. Und auch im Mund so Loire-artig fein, das ist kein klassischer St-Émilion, das ist warm und reich und vollmundig, aber doch im Stil der Loire. Die Cabernet Franc dominiert total, das Wasser läuft im Mund zusammen, der Wein ist saftig und lang. Er hat einerseits die Würze der Cabernet Franc und andererseits die Süße des Jahrgangs und der schwarzkirschigen Merlot. Reich und verspielt, hocharomatisch und lecker. Das ist völlig anders als Gaillard 2016, aber durchaus genauso interessant, nur eben im Charakter durch die Cabernet Franc ganz anders. Ein verspieltes, saftiges, opulent leckeres Wunderwerk, unglaublich süffig. 95+/100