Lobenberg: Die Nase ist erstaunlich fein und elegant, für den anderswo enorm fruchtexpressiven Jahrgang ist dieser Wein hier unglaublich steinig, feinziseliert, sehr dezent und total geschliffen. Elegante weiße Frucht mit zarten gelbfruchtigen Einflüssen, Mirabelle, Aprikose, weißer Pfirsich, ein Hauch von Muschelschalen und Meersalz. Die Finesse des J ist wunderschön, ich liebe das sehr. Diese schlanke Silhouette, dieses ultrafeine, schieferwürzig, feinsalzige, geradezu schwebende. Kaum jemand arbeitet diese Feinheiten von Brauneberg so geschliffen und präzise heraus wie Oliver. Er ist schon ein großer Künstler was das angeht. Griffig, zupackend und mit deutlich erhöhter Präsenz am Gaumen gegenüber dem zuvor probierten Gutswein. Der J hat schon deutlich mehr Substanz und Rückgrat, aber eben vor allem durch sein feines mineralisches Skelett und nicht durch Wucht oder duftiges Aroma. 94-95/100