Lobenberg: Die Sonnenuhr ist die Schiefer-Spitzenlange Oliver Haags. (Im Gegensatz zum Brauneberger Juffer GG, was aus dem gesamten Weinberg der Juffer stammt, von dem ja auch ein Teil in den Brauneberger J wandert) Lieber gleich nur die Krönung, die Sonnenuhr ist einfach auch noch mal feiner und fokussierter. Die Säure tendiert Richtung 9 Gramm, nur knapp unter 12,5% Alkohol, ca. 8 Gramm Restzucker, 9 Gramm Säure. Etwas Birne und helle Melone. Ein kleiner Hauch zarte Passionsfrucht. Flieder, helle Rosenblätter, aber alles zart verspielt, tänzelnd. Stürmischer, fast explosiver Angriff auf Zunge und Gaumen. Grandiose Frische, rassige Säure mit wunderbarer Saftigkeit. Extrem viel Schmelz. Die 8 Gramm Restzucker lassen das ganze tänzeln und cremig werden, hätten ohne den grandiosen Extrakt aber keine Chance die perfekte Balance zu schaffen. Ein grandioser Wein mit mozartartiger Verspieltheit. Der Wein tänzelt und zeigt fast kabinettartige Finesse. Ein traumhaftes Jahr auf allerhöchstem Level. Ein Jahr mit einem Wein so zart wie sonst oft nur die Ruwer oder Saar es erschaffen kann. Grapefruit, Salz, feine Schiefermineralik am Ende. Und immer noch hallt alles nach, immer tänzelt alles. Das macht unglaublich viel Freude. Das ist berauschend in der frischen und cremigen Verspieltheit. Mit diesem traumhaft frischen Säurekick. Hier ist man natürlich weit weg von der immensen Substanz der grandiosen Nahe-Weine dieses Jahrgangs, oder gar der grazilen Blockbuster der Pfalz. Hier ist man im komplett Verspielten, aber auch ebenso wie an der Nahe oder in der Pfalz ganz klar im Oberhaus wenn man bereit ist im Genuss der Feinheit und Finesse zu lauschen. Genau so designt, genauso stilsicher, aber weniger fein wie der grandiose 2012er, eben noch mit einem kleinen Kick Extraktbonbon und verspielter Säure oben drauf. Nicht unbedingt besser, eher auf gleichem Level, die Lautstärke nur etwas höher gedreht. Ein Unikat. Eine Ode an die Freude für Menschen die Säure und Frische schätzen. Der Terroirabdruck des Schiefers ist ausgeprägt und ein Traum. Ein zarter Traum. Puristisch und extrem klar. (Dem nicht gekauften einfachen GG Juffer in dieser Klarheit und Stilsicherheit und in der trockeneren Stilistik eindeutig überlegen). Und eine kleine Stufe an Komplexität über seinem Bruder Thomas Haag von Lieser. 98-100/100