Lobenberg: Nachdem ich mich durch die fruchtsüßen Kabinette und die gehobenen Qualitäten probiert habe, stelle ich fest, dass süß bei Fritz Haag 2017 ebenfalls mehr als gut ausgefallen ist. Da ich ja aber bei den Kabinetten schon recht gut versorgt bin und das Himmelreich bei Lieser stärker fand als die Brauneberger Spätlesen, bleibe ich final nur an der unwiederstehlichen Sonnenuhr Auslese hängen, von der ich total geflasht bin. Ein Wein an dem ich gar nicht vorbei kann. Der hat nämlich alles. Der hat diese immense Frucht des Jahrganges, er hat die salzige Mineralität wie es 2017 in nicht zu erahnender Form präsentiert, und er hat gleichzeitig Karamelle und Honig und richtig hintergründige, in die Unendlichkeit laufende Geschmacksaromatiken. Und der Nachhall ist wieder total auf Grapefruit, auf Zitronengras mit Tee unterlegt, und auf einer unglaublichen Frische. Was das erstaunlich ist: Dieser Wein ist absolut und sofort trinkbar, weil die Balance zwischen diesen verschiedenen Komponenten so überragend ist. Ich mag normal nicht so gerne süß, aber dies ist eine grandiose Trinkfreude in einer immensen Saftigkeit. Eine wunderbare Auslese. 99-100/100