Lobenberg: Der Wein hat 8,5 Promille Säure, somit mehr als 2011. Die im Wein vorkommende Botrytis war im Grunde keine, sondern absolut gesund und trocken eingeschrumpfte Beeren, alle Trauben lagen farblich immer noch im dunklen Gold. Dadurch gibt es auch nicht diesen botrytistypischen Bitterstoff und die unangenehme Übersüße, sondern glasklar, sehr filigran. Rote Grapefruit, gelbe Grapefruit, Zitrus, Orange, Quitte, Litschi. Ungeheure salzige Mineralität. Der Mund ist ungemein spannend, weil er anders als in der Nase jetzt auch exotische Früchte aufweist. Viel Mango, sahnig, dann Salz, dann süße Orange, süßer, gelber Pfirsich, viel Stein, die Balance zwei Stufen höher als die Spätlese. Hier passt die grandiose Säure zur Frucht und zur salzigen Mineralik. Das Mostgewicht ist deutlich tiefer als in 2011, dadurch wird der Wein so fein. Brillant. Sowohl im Mund als auch im Nachhall. Der Wein spielt und tänzelt. 96-97+/100