Lobenberg: Die Juffer ist die etwas größere Parzelle um die Juffer-Sonnenuhr herum gelegen, die Sonnenuhr ist das Filetstück innerhalb der gesamten Juffer gelegen. Der Wein wird zu einem kleinen Teil im Edelstahl ausgebaut und der Rest liegt im großen Holzfass und 1000 Liter Moselfuder. Dieses Juffer GG ist dermaßen archetypisch, quasi der Inbegriff dieses Traumjahres 2018 für einige Winzer an der Mosel, vor allem für Fritz Haag, die es wirklich gut getroffen haben. Einfach nochmal ein Plus an Fülle und Intensität in den Gutsweinen, im Brauneberger J und gerade auch in den GGs. Ausgesprochen schöne Reife der Frucht, Melone, Blumigkeit, helle gelbe Früchte, leichte Orangen- und Zitrusaromen, gelber Apfel, Quitte, wunderbare Salznote, schöne Würze, fast etwas Muskat und Curry zeigend, keinerlei Botrytis, keine übermäßig exotische Frucht, hier bleibt alles clean. Im Mund ist der Wein eine Offenbarung, wow, was für ein feiner Kracher! So eine hohe Intensität in Salz, Gesteinsmehl und Zitronengras, in konzentriertem Darjeeling Tee, unglaubliche Länge, Limette, fast etwas ins Grünliche changierende Frucht, aber vollreif dabei. Nur diese Frische aus dieser Salzigkeit und dieser hohen Mineralik, zusammen mit diesem hohen Schmelz und dieser Pikanz, die aus diesem Zusammenspiel entsteht. Wie kann es sein, dass das Weingut Fritz Haag so sehr die Reife des Jahres 2018 im positiven Sinne darstellt und dennoch die Frische und die geniale Vibration der Jahre 2016 und 2017 wieder aufgreifen kann?! Ich bin hin und weg, Oliver Haag hat diesen Jahrgang in einer Art perfektioniert, wie ich es am zweiten Tag meiner Verkostungsreise gar nicht erwartet hätte. Ich muss noch Luft nach oben lassen, das weiß ich, aber das ist ein geniales Großes Gewächs. 97-100/100