Lobenberg: Schon im Nasenbild bemerkenswert viel Rasse andeutend: Grapefruit, Zitrone und mineralische Anklänge. Wirkt hier bereits wie eine Mischung aus Riesling Großes Gewächs und Chateauneuf-du-Pape blanc. Kein Wunder, so ist doch Michel Tardieu der ungekrönte Meister der weißen Rhone-Weine, egal ob Nord oder Süd. Nach wenigen Sekunden rauscht ein ganzes Bouquet an frischen Kräutern und toller Würze heran, das typisch südeuropäischen Bitterstoff erwarten lässt. Aber nichts da! Im Antrunk präsentiert er sich verführerisch frisch, weich und fruchtig. Dicht und weich, aber doch frisch zeigt sich auch seine Mitte. Im langen Nachhall schiebt ein tolles Fundament den ganzen Kräutergarten noch einmal durch, um dann in mit Thymiansud benetzten Weinbergpfirsichen zu enden. Ein absolutes Erlebnis und sicherlich einer der größten Weißweine der iberischen Halbinseln. Da hat Artadis weißer Vinas de Gain aus der Rioja sein kongeniales Gegenstück gefunden. Bravo! 94-95/100