Lobenberg: Was mit dem Hidden-Treasure Projekt mir Roland Velich begann, ist jetzt Standard bei Christoph Wachter: Lagenweine. Mit dem Jahrgang 2017 hat er sein Programm umgestellt und präsentiert hier die Eisenberg Reserve „Reihburg“. Ganz anders als der Ratschen. Deutlich intensivere Nase, noch mal einen Hauch schwärzer und tiefer, dadurch auch schon mehr Volumen. Schwarze Kirsche und Blaubeere mit Cassis. Dahinter schon Andeutungen von Leder und ein Hauch Blut, durchaus leicht animalisch, wie das häufig bei Wachter der Fall ist. Sehr rotfleischig. Wow, was für ein Antrunk. Stürmisch mit ungeheurem Druck, grandios geschliffenes Tannin und eine Säure, die sofort eine Saftigkeit herstellt, die phänomenal ist. Schwarze Kirsche und Sauerkirsche kämpfen im Mund. Die Frische ist aber so fein, dass man auch Grapefruit und Blutorange nachschmeckt. Im Nachhall kommen feinste Bitteraromen, Kirschkern, Kaffee und beiläufige Mandel. Mir scheint, der Ausbau der Einzellagen ist mehr als gelungen. Beide Weine, die wir aufgenommen haben, sprechen eine so deutlich andere Sprache, dass es schade wäre, sie zu vermengen. Während ich das schreibe, steht der Wein immer noch. Das ist schon ziemlich groß. 96+/100