Moric Blaufränkisch Ried Kirchberg 2019

Lobenberg: Der Wein ist Teil einer Kleinstserie, die Roland Velich aufgelegt hat. Es gibt nur rund 600 Flaschen, wovon 300 Flaschen so erscheinen und die andere Hälfte in einer Kollektionskiste. Spontan vergoren im offenen Holzbottich mit geringen Rappenanteilen von 10 bis 15 Prozent. Dann in alten 500 Liter Fässern für zwei Jahre ausgebaut. Eine steilere Nordwest-Lage mit sehr hohem Kalkgehalt oberhalb der Ortschaft Kirchstetten. Defitiniv eine kühlere Lage. Die Reben hier sind 35 bis zu 100 Jahren alt, vielfältige Genetik. Die Nase zeigt eine wunderbare kalkig-kühle Struktur, lässt die Frucht klar ins blaue laufend. Ein klein wenig erinnert mich das an Vosne-Romanée mit dieser Würze und der blauen Frucht. Blaue Waldbeeren, Nelke, Zimt, Piment, Zedernholz, unglaublich fein und leichtfüßig. Im Mund kommt dann die große Verblüffung, weil der Wein nochmal feiner und filigraner ist, als ich vermutet hätte. Eine ganz feine Klinge, blaufruchtig, samtig, getragen und zart. Der Wein schwebt einfach so davon wie auf einer lila Wolke aus allerfeinstem Tannin, engmaschig und doch so ultrafiligran, eigentlich ein Musigny! Dann kommt diese sublime, salzige Mineralität aus dem Untergrund angerauscht und spült alles wieder durcheinander. Ich bin hin und weg von diesem Wein, absolut genial. Die reinste Leichtigkeit des Seins und dennoch fehlt mir hier absolut nichts. 97+/100