Lobenberg: Den Weinberg hat Franz Weningers Vater gepflanzt, schon damals mit der Intention einen Blaufränkisch von im Mittelburgenland extrem seltenen Kalkböden zu haben. Im nördlichen Burgenland gibt es das häufiger, hier unten allerdings nahezu gar nicht. Auf dieser Südlage gedeihen Pinot Noir und Blaufränkisch perfekt, der Boden ist kalkhaltig und heißt Eurendsina. Schöner Name auf einem schönen Hang, auf 360 m Seehöhe im benachbarten Ritzing. Die lockeren Kalksteine kann die Rebe problemlos, bis zu fünf Meter tief, durchwurzeln. Nur 5 Hektar, ein flacher Südwest-Hang. Geologisch ist das Terroir Kalkschutt aus marin-brackischen Kalksteinen des Mittelmiozän. Alter: 11-16 Millionen Jahre. Ein Großteil der weltbesten Weine kommen bekanntermaßen von Kalksteinböden. Und die Nase bestätigt das im Sturzflug: Kommt hier nun ein 1er Cru aus Vosne Romanée, oder was? Genial pikante Kirschfrucht in allen Schattierungen, dahinter Schlehe und Blutorange nebst roter Grapefruit, Cassis und rote Johannisbeere, alles in heller Erde und Milchschokolade gewälzt. Was bin ich froh schon so lange mit Preisinger, Achs, Schiefer und Wachter in der Blaufränkisch-Oberliga zu arbeiten. Der Mund dieses Kalkofens hätte mich in seiner pikant feinen Pinot-Art nebst satter Waldfrucht und Zitrusfrische in die totale Verblüffung getrieben. So darf ich dann aber sagen, dieser Wein gehört mit in die vordere Reihe der Welt. Geiler Wein! 96/100