Lobenberg: Dürrau ist die älteste und beste Lage in Horitschon. Ein besonders schwerer, tiefgründiger Lehmboden mit hohem Tongehalt zeichnet diese Lage von nur einem Hektar aus. Haben die Wurzeln diesen einmal durchdrungen, leiden sie nie mehr Wassernot. Das schätzen vor allem die Blaufränkisch-Reben, die 1960 hier gepflanzt wurden. Ab 1999 als Einzellage vinifiziert. Südostexposition. Die Ernte erfolgt als selektive Handlese. Offene Spontangärung in 500l Holzfässern, Pressung nach 20 Tagen Maischestand, natürlicher biologischer Säureabbau im 500l Holzfass, Reifung für 24 Monate in 500l Holzfässern. Kaum geschwefelt. Die Nase ist grenzwertig für einen Burgunder, schon fast zu tief für einen so erdigen Clos de la Roche. Blaufränkisch? Wieso denke ich sofort an den 2010er Barolo Le Vigne von Sandrone wenn ich in diese tiefe Kirschigkeit mit Schlehe und roter Grapefruit schnüffel? Der Mund ist ein genial komplexes und wahnsinnig frischer Ereignis. Boah, wie beschreib ich diese komplex pikante Frucht? Kirsche, Waldfrucht, Johannisbeere, Blutorange und noch viel mehr. Unendlich charmant und zugleich herausfordernd in der Frische. Der Kalkofen war geil, das hier ist groß! Und zugleich ein Beleg der ungeheuren Finesse und Klasse der Blaufränkisch. 96-97+/100