Lobenberg: Das ist der Einzellagen-Weine aus dem Höllenberg, hier sind mehr Barriques vertreten, auch mehr Neuholz als im Assmannshausen S. Das ist ein älterer Weinberg zur Rheinseite, steil wie ein Kirchendach. Über Vitamin B kam Peter Perabo an eine der begehrten Parzellen in Assmannshausens bester Lage, aber auch nur weil es mit die steilste Parzelle ist, die kaum einer wollte, scherzt er. Die Nase ist tiefer und zugleich feiner als die des herausragend guten Assmannshausen S, sie zeichnet sich durch eine gewisse Schwerelosigkeit aus und ist zugleich doch enorm profund und druckvoll. Die Aromatik so reich, so duftig und generös. Wow, was ist 2020 für ein schickes Pinot Noir-Jahr in Deutschland, weil es so burgundisch-charmant und seidig ist. Der Mund trägt den Trinker dann einmal vom Höllenberg über den Douro, so intensiv in seiner Mineralität und Struktur, dass die Augen schmal werden, schiebt und schiebt, unglaublich welche samtig-feinen Tannine sich hier über den Gaumen ziehen. Graphitwürze und Salzigkeit, Stein, Stein, Stein. Leicht tabakig und kühl, auch Veilchen, roher Kakao. Der Wein braucht in seiner jugendlichen reduktiven Phase und enormen mineralischen Spannkraft ein paar Jahre Zeit, aber der Charme von 2020 ist schon der Hammer. 96-97/100