Lobenberg: Wächst auf schwarzem, fast lila Schiefer. Die typische Schieferbodenstruktur, wie sie eben für die Assmannshäuser gilt. Darüber liegen Schieferverwitterungssände, sodass die Reben gut wurzeln können. Unter dem Schiefer kommt dann Quarzit. Der Wein stammt aus einer angrenzenden Lage vom Höllenberg und seit 2019 ist auch Frankenthal mit drin. Natürlich auch hier in der offenen Bütt klassisch burgundisch vergoren. Ausbau im gebrauchten 600 Liter Holzfass. Kühle Kräuternase, sehr tief und voluminös, reich in der Aromatik, dunkle Kirschen, Schießpulver, Holzkohle. Die 2020er lagen nicht ganz 2 Jahre im Holz und wurden alle im August 2022 abgefüllt. Die Nase des Assmannshäusers ist total anders als die des Rüdesheimers. Rüdesheim ist zugänglicher und freundlicher, Assmannshausen hat mehr Grip, mehr Würze und wirkt etwas kantiger, aber hat auch mehr Salzigkeit. Hier kommt mehr Rauchigkeit, mehr Stein, mehr Schattenmorelle, mehr Pfeffer. Das ist reinstes Parfüm mit wunderschöner Würze. Assmannshausen hat es richtig gut getroffen in 2020, es war total reif und seidig mit voluminöser, dichter Frucht und sehr viel Frische. Die ganze Kräuterpalette der Provence. Der Mund bringt dann Samt und Seide, geschliffen ohne Ende. Aber eben dunkel, steinig, mit so viel Grip für einen Gutswein. So steinig, schiefrig. Ein Wein wie von Molitor. Es ist ein komplett deutscher Klon. Der Mund mit dieser wunderschönen Würze, fast Vogelbeere, Holunder, schwarze Kirsche, viel Graphit und extrem viel Schiefertouch, schöne Länge. Das ist ein sehr viel eigenwilligerer Wein als der Rüdesheimer, der Everybodys Darling mit Sternchen ist. Der Assmannshäuser ist schon speziell in seiner Art, wie Pinot vom Schiefer eben ist. 94/100