Cebreros 2022

Bendito Destino: Cebreros 2022

Neu

Zum Winzer

100
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Garnacha 92%, Moscatel, Albillo, Malvasia
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2050
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 100/100
6
Spanien, Ribera del Duero
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cebreros 2022

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Lobenberg: Die Trauben kommen aus einer der ältesten über 100 Jahre alten Parzellen im Ort Navatalgordo, der durch den gleichnamigen Wein von Comando G in den vergangenen Jahren Ansehen und Berühmtheit erlangte. Die Lage ist auf 1.200 Höhenmetern gelegen und zeichnet sich deshalb durch ein wesentlich kühleres Mikroklima aus. Sie gehört einem guten Freund von Bendito Destino Winzer Terry Kandylis, der sie wiederum von seinem Großvater geerbt hat. Der Boden besteht hier aus reinem Granit! Die Trauben sind ein »Field Blend« hauptsächlich aus Garnacha mit acht Prozent weißen Trauben aus Moscatel, Malvasia und Albillo. Nach dem Vorbild von Rayas wurden sie mit einem großen Anteil an Ganztrauben, also mitsamt der Traubenstiele, vergoren und im Anschluss 20 Monate lang in 500 Liter fassenden François Frères Fässern in Zweitbelegung ausgebaut. Brillant leuchtendes Rubinrot, der Wein ist bedeutend heller in der Farbe als der daneben probierte Piedra Mediana. Aber der Schein trügt, denn zunächst ist der Cebreros aromatisch dichter, krasser und kompakter. Nach ungefähr vier Stunden weicht die anfängliche Reduktion und der junge Wein wandelt sich zumindest in der Nase – er wird schwebender, samtiger und verführerischer in seiner Aromatik. Rote und schwarze Kirscharomen mit intensivem Kalkstein, Granit, blauen Veilchen, getrockneter Kamille und komprimierter Würze. Weißer Pfeffer, Muskatnuss, Piment, frisch gebrühter Assamtee und duftenden Muskatblüten. Im Mund ist die Intensität der Hammer! Wie eine zusammengedrückte Feder hält der Wein vielschichtige Aromen bereit – man kann momentan nur einen Bruchteil des unbestreitbar krassen Potenzials erfassen. Ultra konzentriert und strukturiert wirkt der Wein in diesem jungen Stadium mystisch geheimnisvoll, aber ob seiner Jugend etwas verschlossen. Die Tannine sind reif und monumental und griffig. Wie durch ein kleines Löchlein in der dicken Mauer kann man schon heute schon einen Blick auf das Märchenschloss werfen und einen Eindruck dieser ultimativen Schönheit bekommen, die sich nach ein paar weiteren Jahren Flaschenreife garantiert offenbaren wird. Am besten nicht vor 2028 aufmachen! Das ist großer Stoff nahe der absoluten Perfektion – der Château Rayas aus Spanien! Wenn man bedenkt, dass das gerade mal der zweite Jahrgang dieses gnadenlos spannenden, hochtalentierten jungen Winzers ist, kann ich meine Aufregung nur schwer zügeln. Atemberaubend gut und eine Entdeckung, von der wir garantiert noch viel hören werden! Leider ist der Wein limitiert – ich bekomme nur ein paar abgezählte Kisten davon.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

Weingut über: Cebreros

-- Weingut: Well, the truth is we are not allowed to call it Cebreros as it is outside of the zone where we make wines. So, we need to find another name and I am working on that. This plot is more than 100 years old and is more or less in the village of Navatalgordo (where Comando G makes a famous cuvee) at approximately 1200m absl. Belongs to a very good friend and was inherited to him by his grandfather. Garnacha with a touch of white grapes, brought to the winery overnight and was fermented 'a la Rayas' with a significant percentage of whole bunches. By far the lowest pH we have seen in reds in our winery and since I love Garnacha, it was far too tempting not to try our luck with such an amazing vineyard. And it is so special to have 2 Garnachas from 2022 and try them side by side and feel the difference of the soils.

Mein Winzer

Bendito Destino

Hinter dem Weingut Bendito Destino stehen die beiden Star-Sommeliers Terry Kandylis und Guillermo Cruz. Beide arbeiteten in mit zwei und drei Michelin Sternen dekorierten Spitzenrestaurants – Guillermo in Spanien und Terry in England. Und beide gewannen jeweils den Titel »Sommelier des Jahres«,...

Cebreros 2022