Lobenberg: Diese Parzelle von 2,3 Hektar wurde im Jahr 2003 von Francois Faiveley (6. Generation) erworben. Die Reben sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Reine Südexposition, der Boden ist sehr steinig und kiesig. Je nach Jahrgang wird ein kleiner Teil mit Rappen vergoren, 2018 waren es bei diesem Wein 40% wegen der Wärme des Jahrgangs. Traditionell im Holzcuve vergoren für 19 Tage, mit gelegentlichem Unterstoßen. Ausbau für etwas über ein Jahr in nicht zu stark getoasteten, französischen Barriques, ein Drittel neu. 2018 ist dicht und reich, 2017 hatte mehr Nerv, mehr Spannung, mehr schlanke Eleganz. 2018 hat mehr üppige Aromatik, mehr Reichhaltigkeit, viel schwarze Frucht in der Nase, Cassis, Lakritze, viel Süße ausstrahlend, fast süße Schattenmorelle und schwarze Kirsche. Wuchtig, Holunder und eine hohe florale Intensität, viel Veilchen, fast süß in dieser Floralität. Im Mund diese Aromatik wieder aufgreifend, reif und dicht, sogar fast ein wenig rund, große Üppigkeit. Auch hier wieder diese Veilchen-Lakritz-Kombination, feine Süße, obwohl der Wein natürlich total durchgegoren ist. Üppige rote Frucht, etwas Holzkohle dazu, wieder süße, schwarze Lakritze. Nicht fett, aber doch eine beeindruckende Üppigkeit zeigend. Stilistisch der kleine Bruder des Corton Grand Cru. Ein Charmeur mit Wucht und Dichte, aber mit ganz feinem Tannin. Das macht viel Freude. 95-96+/100