Beaujolais Moulin a Vent La Rochelle 2015

Domaines Chermette

Beaujolais Moulin a Vent La Rochelle 2015

97
100
2
Gamay 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2020–2040
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 97/100
Suckling: 94/100
6
Frankreich, Burgund, Beaujolais
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Beaujolais Moulin a Vent La Rochelle 2015

97
/100

Lobenberg: Ein in Frankreich hoch angesagtes Beaujolais-Weingut von Pierre-Marie Chermette, direkt in Saint Verand gelegen. Dieser Winzer ist mit Jean-Paul Brun von Terres-Dorees sehr gut befreundet, verfährt aber in einer etwas anderen, klassischen, traditionellen Beaujolais-Stilistik ohne Entrappung. Die Trauben werden also nicht entrappt und das Ganze wird zu Beginn als Mazeration Carbonique, also als Ganztraube mit CO2-Druck vergoren. Die Restfermentation geschieht dann jedoch als normale alkoholische Vergärung, also nach dem Abpressen im großen Holzfass. Darin verbleiben die etwas einfacheren Beaujolais ca. 6 bis 7 Monate auf der Hefe, die besseren Lagen und alten Reben bis 10 Monate. Dieser Wein ist wie alle Weine von Pierre-Marie auf Granit gewachsen, 100% Granit. Durchschnittlich 60 Jahre alte Reben. Dichtpflanzung - 10.000 Stöcke pro Hektar. Pierre Chermette lässt früh am Morgen lesen, die Trauben werden kühl reingeholt, es gibt keine Kaltmazeration. Kurze Auslese am Band und dann minimale Schwefelgabe, um die Weinbergshefen etwas einzudämmen. Die Kellerhefe soll den Stil des Hauses in Spontangärung ausdrücken. Keine Temperaturkontrolle, einfach den Dingen freien Lauf gelassen. Alles unfiltriert und nur mit Schwerkraft bewegt. Dieser Wein wird ausschließlich aus dem Rochelles genannten zersplitterten Granit-Teil des Moulin a Vent gewonnen. Also nur von den Böden, die den meisten Körper und die Fülle erbringen. Dieser Wein wird zwar wie alle anderen Weine vergoren, aber er wird wegen seines Körperreichtums für weit über ein Jahr komplett im 1 und 2 Jahre alten Barrique ausgebaut, also kein neues Holz. Diesen Weg wählt man um den Körperreichtum der Weine aus La Rochelles nochmal zu unterstreichen. Vielleicht ist es auch eine Avance an die Moderne, ich weiß es nicht genau. Er geht in der Nase und im Mund komplett weg von den üblichen Weinen von Vissoux, er ist stilistisch ein Burgunder aus einer Beaune 1er Cru Lage Greves, auch wenn er ebenso als Ganztraube mit Rappen vergoren ist. Der Wein wird unfiltriert abgefüllt und bekommt dann weitere 2 Jahre Flaschenlager im Weingut bevor er für den Markt freigegeben wird. Das ist schon eine irre Kombination. Natürlich ist bei einem jungen Beaujolais das Holz etwas mehr im Vordergrund als bei einem burgundischen Pinot Noir. Aber in 2015 – mit dieser super Säure und der Intensität – wird das Holz quasi fast weggeschluckt. Der 2015 zeigt eine fast ebenso expressive Frucht wie die 2017er, die ich ausnahmslos als Fassprobe probiert habe. Es gibt eine wahnsinnige Intensität und Spannung wie in 2017. Die Säure und Frische ist deutlich höher als im zuvor probierten 2014er, qualitativ eine Liga höher. Wir haben hier also eine ausgesprochen köstliche Nase mit feiner Vanillenote und Holzaromatik über feiner Kirsche. Das ganze mit seidigsten Tanninen, das ist eine echte Charmeoffensive. Erdbeere, Himbeere, feine Kirsche, nur ein Hauch Schattenmorelle. Das Ganze mit diesem perfekt eingebundenen Holz. Und nach so langer Lagerung eben mit der Harmonie, die der Wein braucht. Das Ergebnis zeigt sich noch deutlicher im Mund. Pure rote Frucht, das Holz ist komplett verschwunden, es war nur in der Nase spürbar. Hier haben wir eine Komposition von Säure, von hartem Gestein, Feuerstein und Granit. Das Ganze mit dieser schönen Struktur des Bodens, mit der Frische der Rappen, und dazu durch die Oxidation im Barrique ein zusätzliches Element der Reife zeigend. Ein Wein, der deutlich mehr Harmonie und erhabene, burgundische Größe ausstrahlt als die meisten anderen Beaujolais, aber trotzdem seinen Wurzeln treu bleibt. Und der vor allen Dingen der typischen DNA von Vissoux mit der Ganztraubenvergärung treu bleibt. Und weil dieser Wein nicht so anstrengend ist in der Säure und Intensität trinkt er sich einfach nur extrem erhaben, schön, druckvoll und harmonisch. Der Wein hat eine enorme Länge im Mund, eine irre Harmonie, die normale, junge Beaujolais so nicht aufweisen können, da die Säure hier einfach besser eingebunden ist. Das mit dem Barrique passt beim 2015er wirklich grandios. Legen Sie den Wein für einige Jahrzehnte weg, der Wein wird noch deutlich besser werden, obwohl er schon jung ein Hochgenuss ist. Das ist der beste Wein von Vissoux und mein bisher bester Beaujolais! 97/100

94
/100

Suckling über: Beaujolais Moulin a Vent La Rochelle

-- Suckling: Aromas of wet earth, blackberries and orange peel. Full body and soft and silky tannins. Lovely juicy finish. Layered and pretty. Love the depth of fruit here. Available in 2018. Better in 2020. Will be renamed Pierre-Marie Chermette starting with the 2016 vintage. 94/100

Mein Winzer

Domaines Chermette

Ein in Frankreich hoch angesagtes Beaujolais-Weingut von Pierre-Marie Chermette in Saint Verand gelegen. Der ehemalige Name »Vissoux« ist neben einem Ortsteil auch der Mädchenname seiner Mutter. Er übernahm den Familienbetrieb im Jahr 1982 von seinem Vater. Der hatte bis dahin immer Fassware...

Beaujolais Moulin a Vent La Rochelle 2015