Domaine de la Grand'Cour: Beaujolais Fleurie Clos de la Grand'Cour 2020

Domaine de la Grand'Cour: Beaujolais Fleurie Clos de la Grand'Cour 2020

BIO

Limitiert

Zum Winzer

95
100
2
Gamay 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2035
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
seidig & aromatisch
saftig
3
Lobenberg: 95/100
Suckling: 94/100
Parker: 93/100
6
Frankreich, Burgund, Beaujolais
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Beaujolais Fleurie Clos de la Grand'Cour 2020

95
/100

Lobenberg: Der Clos de la Grand'Cour ist ein ganz spezielles Terroir. Ein Weingut arrondiert von seinen eigenen Reben wie ein Château in Bordeaux, natürlich alles Monopol-Lage. Seit langem strikt biologisch bewirtschaftet, ist der Clos eine grüne Oase inmitten von viel konventionellen Hochertragslagen im Beaujolais. Hier stehen alle Zeichen auf Qualität aus Handarbeit. Dieser Hauptwein des Clos stammt von 40 bis 50 Jahre alte Reben, komplett auf Granit gewachsen. Diese Parameter sind für alle Weine der Domaine de la Grand’Cour identisch und qualitative Grundsätze: Handlese in kleine Kisten von 20 Kilo, Einmaischung bei niedrigen Temperaturen unter 10 Grad, keinerlei Zugabe von Schwefel während des gesamten Ausbaus. Zu 100 Prozent als Ganztraube in Maceration Carbonique, also total klassische Vinifikation. 50 Prozent liegen im großen 6000 Liter Fass und 50 Prozent in alten Barriques. Keine Schönung und Filtration, sehr geringe Schwefelung bei der Abfüllung. Duftige, verspielte, rotfruchtige Nase mit Himbeere, Walderdbeere, Veilchen, sehr viel Rosenblätter, Thymian und Anemone, leicht gegrilltes Fleisch. Eine bezaubernde Nase mit so viel Frische, die sich dann auch in den Mund zieht, auch hier alles auf roter Frucht laufend, ein Traum. Salzige Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere, Cranberry, rote Beerenfrucht ohne Ende, das Ganze mit vibrierendem Spiel, fast explosiv in der Aromatik und Intensität. Ein großer Fleurie von einem unikathaften Weinberg mitten im Ort. 95/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

94
/100

Suckling über: Beaujolais Fleurie Clos de la Grand'Cour

-- Suckling: This has such an enticing nose of summer flowers, wild strawberries and ripe citrus that I could linger over it for a long time. Stunning elegance thanks to the very fine tannins, and the wonderful lightness of touch makes it feel almost weightless. Very long precise finish, which compels me to study the myriad of nuances. From biodynamically grown grapes. Bottled unfiltered with minimal sulphur addition. Drink or hold. 94/100

93
/100

Parker über: Beaujolais Fleurie Clos de la Grand'Cour

-- Parker: Parker zu 2018: The 2018 Fleurie Clos de la Grand'Cour bursts with notes of raspberries, cherries, rose petals, cinnamon and blood orange. On the palate, it's medium to full-bodied, supple and enveloping, with a juicy core of fruit, ripe acids and melting tannins. Pretty, open-knit and fleshy, this was matured half in foudre and half in old barrels. 93/100

Mein Winzer

Domaine de la Grand'Cour

Winzer Jean-Louis Dutraive ist ein Lebemann – ein Bon Vivant, wie die Franzosen sagen – sondergleichen. Jeder, der ihn kennt, hat schon einmal mit ihm gefeiert und eine feuchtfröhliches Mahlzeit genossen. Zugleich ist er aber am nächsten Morgen auch der erste in Fleurie, der wieder im Weinberg steht...

Beaujolais Fleurie Clos de la Grand'Cour 2020