Lobenberg: Ein in Frankreich hoch angesagtes Beaujolais-Weingut von Pierre-Marie Chermette in Saint Verand gelegen. Dieser Winzer ist mit Jean-Paul Brun von Terres-Dorees sehr gut befreundet, verfährt aber in einer völlig anderen, klassischen Beaujolais-Stilistik. Die Trauben werden nicht entrappt, und das Ganze wird als Mazeration Carbonique als Ganztraube mit CO2-Druck vergoren. Die Restfermentation geschieht dann nach dem Abpressen im großen Holzfass. Darin verbleiben die einfachen Beaujolais ca. sechs bis sieben Monate, die Lagen dann bis 10 Monate. Die Reben des Vieilles Vignes stehen direkt um Saint-Vérand und sind zwischen 60 und 90 Jahre alt. Das sind die ältesten Reben des Erzeugers, aber weil es nicht in einem Cru steht, gilt es nur als Beaujolais. Wir haben hier deutlich mehr Druck in der Nase. Die Kirsche ist konzentrierter, es kommt mehr Sauerkirsche, nicht nur die feine rote Kirsche. Auch dieser Wein ist als Ganztraube mit Rappen vergoren. Er hat deutlich mehr Mineralik als der Einstiegs-Beaujolais. Viel Druck, viel Salz, viel konzentriertere Kirsche, auch Schwarzkirsche und eben viel Sauerkirsche. Dazu feine, leicht vegetale Noten von den Rappen, die aber scheinbar komplett reif waren, denn nichts Grünes ist im Wein, dafür unglaublich viel Leben und Lebendigkeit. Das ist schon ein Beaujolais mit richtig Anspruch. Dieser 2014er gefällt mir extrem gut. Ein Gamay mit Würze und Tiefgang. 92-93/100