Lobenberg: Die Reben hier sind 12 Jahre alt, HO Spanier hat die Parzelle selbst angelegt. Er lässt die Reben aber immer mindestens 10 Jahre alt werden, bevor er einschätzen kann in welche Richtung der Wein sich entwickelt und wie schnell er in eine qualitative Hochphase kommt. Der 2020er ist die erste singuläre Abfüllung, zuvor ging der Wein immer in einer Cuvée auf. Und es ist aus dem Stand der teuerste Ortswein der Pfalz, von einem Rheinhessen ausgebaut und gefüllt, das ist natürlich etwas witzig. Aber es ist ein enorm beeindruckender Ortswein, der ganz klar einen Hang zur Größe hat und beweist, warum das Zellertal DER Hotspot der letzten Jahre ist. Die Vermählung des kühleren Rheinhessen mit der Kraft der Pfalz wird nirgendwo so deutlich wie hier. Sehr feinziselierte, weiße Frucht, helles Gestein, ganz feine Haselnuss, Grapefruitschale. Kühl und ruhig im Glas liegend, mit feiner reduktiver Spannung. Der Mund hat diese geniale Mischung aus cremig-dichtem, extraktreichem Mundgefühl und vibrierender, saftiger, fast schlotziger Frucht, die von zarten Salzadern durchzogen ist. Der Wein hat eine innere Ruhe, die auch aus dieser Kühle des Zellertals herrührt, aber zugleich diese griffige, salzige Energie. Das ist ein großer Ortswein, der diesen besonderen Ort wirklich perfekt repräsentiert in seiner Spannung und Saftigkeit. Bei den Ortsweinen ganz weit vorne. 95+/100