Lobenberg: Der Arborina von Altare liegt neben dem Arborina von Corino, hat aber noch deutlichere Südexposition, ist also noch wärmer, noch reicher. 2016 ist ein Jahr mit wahnsinniger Eleganz, aber Tannin in Massen. Dabei ist alles seidig, zeigt sich floral, unglaublich dicht. Etwas Cassis-Unterlage, süße Lakritze, aber die florale Note obsiegt, dahinter etwas schwarze und rote Kirsche und immer wieder diese Floralität. Das neue Holz der Barriques ist in diesen Jahren wie 2016, 2013 oder 2010 nicht zu spüren, denn da wird es durch die präsente Säure, Frucht und die Tannine komplett geschluckt. Der Mundeintritt verblüfft, weil auch hier die Floralität die Hauptkomponente ist, Veilchen und Holunder, dahinter etwas Cassis, aber nie schwer und üppig, sondern leicht bleibend, auch schwarze Kirsche schiebt mit, dazu die charakteristische Holunderbeere in Lakritze. Alles in ziemlich massiver Ausprägung in der Frucht, daneben diese ultrafeinen Tanninmassen, da ist kein einziges grobes Korn dabei, einfach nur fein. Vielleicht liegt es auch daran, dass hier ein neue Crusher zum Einsatz kommen, man ist in der Technik noch präziser geworden. Auch die Tonnellerie wurde gewechselt, das Holz ist nun noch feiner und der Einfluss ist dementsprechend weniger dominant als vorher. Das ist großer Stoff und man spürt, dass dieser Stoff 15 bis 20 Jahre weggesperrt werden muss. Direkt nach Corino probiert wirkt dieser Altare noch hintergründiger und noch mehr Zeit brauchend. Lange habe ich keinen Arborina von Altare mehr in dieser Klasse probiert. Ein großer Wein. 97-100/100