Lobenberg: Der Unterschied zu anderen Barolo Altares ist, dass dieser Wein per Hand entrappt wird, und somit keinerlei Reste der grünen Stiele enthält. Bei viel Musik, Wein und guter Laune wird hier von Silvia, Elio, dem Kellermeister Tess, vielen Freunden und dem Team jede Beere mit der Hand abgezupft. Viel sauberer als jede Entrappungs-Maschine, eben uno per uno. Eine Methode, die fast unbezahlbar ist, und die im Zuge moderner Technik, wie im Weingut Giacomo Conterno, vielleicht schon fast so gut maschinell erledigt werden kann? Aber zusätzlich wird natürlich noch einmal jede einzelne Beere in die Hand genommen, alles Unperfekte geht in den Ausschuss. Und das kann dann keine Entrappungs-Maschine leisten, vielleicht aber die bei höchstpreisigen Bordeaux zum Einsatz kommende, ultra- teure optische Laser-Sortiermaschine oder die neue Zuckerwassermessung auf Chateau Ausone? Erstmalig enthält dieser Wein nicht nur Trauben aus La Morra, sondern um mehr Power reinzubekommen, auch aus Castiglione und Serralunga. Das bringt mehr Druck in diesen ansonsten durch die Bereitung schon superweichen Wein. 2016 zeigt der Unoperuno deutlich mehr rote Frucht als alle anderen Weine bei Altare, fast sogar noch mehr als Cannubi, der ja auch Bestandteil dieses Weines ist. Gott, was für eine traumhafte Nase. Unglaublich geschliffen, fein, die Blumigkeit geht nicht so sehr zu Veilchen, mehr helle Blüten. Das Ganze mit roter Kirsche, Johannisbeere, Sauerkirsche, mit Graphit und Kreide unterlegt, sehr gut verwoben. Ganz feiner Holzeinsatz darunter. Das ist eine wunderbare Komposition. Im Mund könnte man den Unoperuno für einen Wein aus der Lage Bussia Monforte halten, Colonnello mit dieser Dominanz der roten Frucht in dieser unendlichen Feinheit. Hier fehlt aber auch jegliches Grobe oder Grüne, das ist nur fein, nur perfekt verwoben, elegant. Und hat trotzdem hinten raus einen Tanninbiss und eine salzige Lehm- Mineralität die verblüfft. Im Nachhall feine Cranberry und Holunder, helle Lakritze, ein bisschen Hagebutte, Graphit und Bleistift. Das ist so etwas wie ein Super-Barolo der anderen Art. 2016 kommt diese Struktur durch die Zugabe von Castiglione und Serralunga noch intensiver, katapultiert damit den Unoperuno von einem anfänglich witzigen Projekt zu einem ernsthaft großen Wein. Noch 2 Minuten nach der Verkostung hallt der Wein im Mund nach. Er gehört zu den großen Weinen des Jahres und bleibt trotzdem ein absolutes Unikat. 99-100/100