Lobenberg: Die Lage Santo Stefano in Monforte d’Alba heißt ofiziell 'Perno', mit der Unterlage Santo Steffano- Sie besteht überwiegend aus rotem Lehm mit Sand, das macht die Kraft aus. Dazu auch etwas aus dem berühmten weißen, mit Metallen und Mineralien durchzogenen Lehm. Darunter Kalkstein, beste Vorraussetzungen für Weltklasse. Tanninreich und ausdrucksstark mit präsenter Säure, dafür steht dieses Terroir. Im Zement fermentierter Wein, Ausbau in großen Holzfässern. Traditionell eben. Der Power-Barolo des Hauses! Überraschend dunkles Rubinrot, glänzend. Feinste Kirsche im ersten Aroma. Teer, Eukalyptus, rohes und gegrilltes Fleisch. Hohe Mineralität, feine Krautwürzigkeit und charmante rote Waldbeeren neben viel roter Kirsche und feiner, sehr floraler Süße. Dennoch voluminös und eher wuchtig. Jasmin und Kreidestaub. Perfekt integrierte, seidige Tannine, grandios charmanter Trinkfluss mit samtiger Fülle und doch überraschender Intensität. Ein maskuliner und doch sehr zugänglicher Wein, Tabak und Balsamico, leichte Karamelle und immer wieder Kirsche und süße Waldbeeren. Trotz des warmen Jahrgangs eine fantastische Frische, besser noch balanciert als der zugleich probierte, puristischere 2008. Gäbe es im nächsten flight nicht den ungeheuer grandiosen Monprivato, ich hätte sicher 1-2 Punkte mehr vergeben. Wie schon bei Aldo Conterno, Giacomo Conterno, Vietti, Bartolo Mascarello und Roberto Voerzio sind die dank organischer Weinbergsarbeit und winziger Erträge früh gelesenen Baroli des Jahrgangs 2009 sogar besser als die großen Jahrgänge 2004, 2006 und 2008. 96-97/100