Lobenberg: Der Romirasco ist mit 410 Metern über dem Meer noch oberhalb des Cicala die höchste Lage der Gesamtlage Bussia, schräg im Osten leicht erhöht nur noch der weiße Bussiador. Der Romirasco besteht zu 80% aus den ältesten Reben der Conternos, die in manchen Jahren teilweise der Granbussia vorbehalten sind, je 10% der ältesten Reben aus Cicala und Colonello kommen dazu. Nur 4.000 Flaschen werden pro Jahrgang aus 3,8 Hektar erzeugt, der geringste Ertrag, den Wein gibt es nur in großen Jahren. Der Romirasco entstand erstmals im sensationellen Barolo-Jahrgang 2004, als Hagelschäden die separate Abfüllung der dramatisch geringen Mengen Granbussia, des Colonello und der Cicala sinnlos erscheinen lies. Das Ergebnis war so überragend, dass der Romirasco nun der beste Wein der Conternos ist. Die Mischung des Bodens: Sand, Lehm, Eisen, sehr viel Magnesium, Mangan, eine gute Mischung von Colonello und Cicala, aber immer die höchste Würze. Auch hier liegt der Ertrag bei nur gut 10 Hektoliter pro Hektar, die gleiche extrem frühe Reife, also vollständiger Erhalt der Säure bei früher Lese bzw. höchste Komplexität bei längerer Vegetationsperiode, immer eine sehr hohe Reife. Auch hier gibt es 4 grüne Lesen neben der schon extremen Ertragsreduktion durch die Biodynamik. Der Wein bleibt mit der Gärung ca. 8 Wochen auf der Maische, die hohe Mineralität des Terroirs wird nocheinmal unterstützt durch das Auswaschen der Aromatik aus den Kernen durch den Alkohol. Nach der Malo ca. wird der Wein 32 Monate im großen Holz ausgebaut. Der Romirasco ist immer mit Abstand der würzigste Wein des Hauses, deshalb denkt man manchmal an neues Holz, das jedoch nie zum Einsatz kommt. Teer und Balsamico und Rauch kommen nur vom Terroir. Die Nases so etwas wie Cicala++. Unglaublich frisch. Satte schwarze Kirsche. Enorm wuchtig mit Länge. Aber nie mit Härte, sondern weiche Dichte, samtige, fast überwältigende Fruchtfülle. Aber diese Würze! Was ist es? Es ist Holunder, es ist Eukalyptus, es hat viel Minze neben der eingekochten Pflaume. Intensive schwarze Kirsche, auch ein wenig schwarze Johannisbeere kommt hoch. Thymian, Koriander und Estragon. Eine fast schwarze Himbeere dazu. Der Mundeintritt ist wie eine aromatische Bombe mit sattem Gerbstoff, mit gleichzeitig komplett feinem Tannin. Nur eben reichlich. Der ganze Mund wird ausgekleidet von dieser extremen Aromatik, von dieser Kraft und gleichzeitig großer Feinheit. Die provenzalischen Kräuter schießen nur so von links nach rechts. Wieder Estragon, Koriander, Thymian, aber auch Rosmarin. Mit schwarzer Kirsche, mit süßer Maulbeere, mit fast schwarzer Himbeere. Das ist ein immenses Aromenspektrum. Der Mund wird vollständig eingenommen, vollständig dominant. Das Ganze endet in einem merhminütigen langen Nachhall mit einer ganz feinen, röstigen und würzigen Aromatik. Das ist sicherlich der Dominator des Hauses schlechthin in diesem Jahrgang, und einer der größten in diesem Jahrgang verkosteten Baroli überhaupt. 97-99+/100