Barolo Rocche di Castiglione 2017

Azienda Agricola Brovia: Barolo Rocche di Castiglione 2017

Zum Winzer

96
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2048
Verpackt in: 12er
9
tanninreich
voluminös & kräftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 96/100
Suckling: 95/100
Falstaff: 94/100
Wine Spectator: 94/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Rocche di Castiglione 2017

96
/100

Lobenberg: Die Einzellage Rocche liegt auf 350m in Süd-Ost-Ausrichtung, ganz oben in Castiglione Falletto. Die Reben wurden Mitte der 60er Jahre angepflanzt und wachsen überwiegend auf ca. 1,5 ha hellem Kalkstein und noch mehr Sandboden. Voraussetzung für große Eleganz. Geerntet wird von Hand im Oktober. Nach 15-20 Tagen Fermentation im rohen Beton bei gleichbleibender Temperatur reift der Wein zwei Jahre in Französischer Eiche in mittelgroßen Fässern von 30 hl. Danach wird der Wein ohne Filtration auf die Flasche gezogen. Bei der Veredelung wird penibel auf eine konstante Temperatur und die richtige Luftfeuchtigkeit geachtet; alles immer geschützt vor Sonneneinstrahlung und Kunstlicht. Das Ergebnis ist ein extrem eleganter Wein von einem der großartigsten Weinberge in Castiglione Falletto. 2017 war gekennzeichnet von einer großen Frostperiode im Frühjahr und von einem warmen Sommer mit langer Trockenperiode. Vom Frost wurden vor allem jene Winzer verschont, die Reben in Hochlagen bewirtschaften. Durch die Trockenheit und Wärme stand im Herbst eine deutlich frühere Lese an als normalerweise, teils vier Wochen früher. Das schöne war, dass Anfang September in den Nächten eine große Kühle herrschte. Wir haben also auf der einen Seite einen warmen, reichen, fruchtbetonten Jahrgang wie 2011 oder 2015. Und gleichzeitig haben wir Frische und Kühle durch den kühlen Herbst und somit auch eine hohe Eleganz, mit seidigen Tanninen. Deshalb ist 2017 ist nicht wirklich vergleichbar, weder mit 2011, das die Kühle nicht hatte, und auch nicht mit 2003 oder 2015. Die klimatischen Bedingungen haben 2017 auch dazu geführt, dass sich in Barolo die verschiedenen Höhenlagen etwas annäherten. Der Jahrgang, mit seiner Frische, Finesse und fruchtstarken Aromatik, dominiert in diesem Jahr 2017 deutlich mehr als in Jahren wie 2016 oder später 2019 und 2020. In Rocche di Castiglione gab es keinen Frost, anders als in Garblet Sue, einer anderen Lage von Brovia, die letztlich gar nicht erzeugt wurde. Hier in Rocche, das sehr hoch liegt in Castiglione Falletto, gab es keinerlei Frost. Die Lagen von Brovia liegen direkt unterhalb des Weinguts Vietti. Rocche steht immer im Wettstreit mit Villero. Zwei der allerbesten Lagen von Castiglione Falletto. Beide Lagen liegen auf sehr alten Gesteinsformationen. Rocche liegt auf rund Metern Höhe und ist nach Südosten exponiert, es ist also eine eher kühlere Lage. Der Boden ist relativ stark von Sand geprägt. Es gibt zwar auch Lehm und Kalkstein, aber Sand macht hier über 60 Prozent aus. Dementsprechend sensitiv reagiert Rocche auf klimatische Eigenarten von Jahrgängen. An diesem Wein kann man den Charakter des Jahrgangs perfekt ablesen. Rocche 2017 wurde – wie alle Weinberge – von der langen Trockenheit geprägt. Die Ente lief schon in der zweiten Septemberhälfte, also gut zwei Wochen vor einem normalen Jahrgang. Verglichen mit 2020 waren es drei Wochen früher. Die Nase ist stark von Marzipan geprägt und zeigt deutlich schwarze Frucht. Schwarze Kirsche und Holunder. Eine hochintensive Aromatik, wie bei allen Weinen in 2017. Fast schwärzliche Zwetschgen. Auch der Mund ist mehr von schwarzer Frucht geprägt. Ein bisschen Cassis, Lorbeer und Brombeere – erstaunlicherweise Brombeere. Das Ganze mit hoher Intensität, ein wenig Holzkohle, obwohl hier alles im großen Fass ausgebaut wird. Die Tannine sind weich und seidig, trotzdem hat der Wein eine hohe Intensität. Man merkt ganz deutlich in einem Jahrgang wie 2017 bei einem so sensitiven Boden wie jenem von Rocche, dass man näher dran ist an Castiglione, näher an den alten Böden. Die Weine in La Morra und Barolo waren deutlich femininer. Hier haben wir schon richtig viel Grip, trotzdem bleibt es ein aromatischer, früh zugänglicher Jahrgang, mit einem frischen, seidigen Finale. Kein so großer Jahrgang wie 2016, aber ein hedonistischer Jahrgang. Sehr, sieben Jahre warten, dann wird Rocche schon ziemlich gut dastehen. 96/100

95
/100

Suckling über: Barolo Rocche di Castiglione

-- Suckling: This has very pretty sweetness of fruit to it, with dried strawberries and cherries, as well as walnuts and light cocoa powder. It’s medium-to full-bodied with creamy tannins and a subtle finish. Better in three or four years. Try after 2025. 95/100

94
/100

Falstaff über: Barolo Rocche di Castiglione

-- Falstaff: Glänzendes Rubin mit aufhellendem Rand. Klare und einladende Nase, leicht würzige Komponenten, nach Himbeere und Rhabarber. Am Gaumen stoffig, festes, zupackendes Tannin, öffnet sich in vielen Schichten, Noten nach Lakritze und Waldbeeren, etwas Leder im Finale. 94/100

94
/100

Wine Spectator über: Barolo Rocche di Castiglione

-- Wine Spectator: A succulent red hallmarked by macerated cherry, raspberry and plum aromas and flavors. Gains depth from accents of flowers, earth and wild herbs as this cruises to a long, mouthwatering finish. Deftly balanced and persists on the finish. Best from 2025 through 2043. 94/100

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Azienda Agricola Brovia

Die Geschichte des Weinguts der Brovia in Castiglione Falletto reicht bis in das Jahr 1863 zurück. Nach einem mehrjährigen Stillstand in der Weinproduktion nahmen sich 1953 Giacinto, Raffaele und Marina Brovia ein Herz und starteten quasi wieder von Null. Von Anfang an an setzte die Familie dann nur...

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