Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsarbeit. Ultrakleine Erträge von unter 20 hl/ha durch mehrmalige grüne Lese. Beides zusammen ergibt immer eine sehr frühe Reife mir knackiger Säure bei zugleich hoher Fruchtsüße. Bei Vietti wie schon bei Voerzio kann man daher je nach Jahrgang früher oder später lesen, die volle Reife erreicht man immer. Fermentiert wird nur mit der natürlichen Hefe, also Spontanvergärung. Komplett entrappt, malolaktische Vergärung in gebrauchten kleinen Fässern, Ausbau natürlich zu 100 % in größeren gebrauchten Fässern. Rocche ist ganz oft der beste Wein von Vietti. Die einzige Single-Vinyard-Lage direkt am Weingut. 200 Meter Entfernung. Die Majorität des Bodens ist weiß-blauer Lehm. Hart, porös, fast gesteinsartig, mit minimaler Sandauflage und Kalksteinunterbau. Die Nase ist ungeheuer reichhaltig. Obwohl Lage und Terroir es nicht vermuten lassen ist der Wein üppiger, dicker, fast fetter als Brunate. Ungeheure Intensität schwarzer Frucht und Lakritze. Aber die Lakritze ist nicht schwarz, fast eine helle, salzige Lakritze. Erst von ganz Hinten drückt reife Zwetschge, reife Kirsche, rote und schwarze Kirsche, auch Schlehe hoch. Alles immer in immenser Konzentration und innerer Spannung. Der Wein zeigt sich in dieser Jugend noch extem verschlossen. Die Tannine sind etwas massiver, nicht so verspielt wie beim Lazzarito. Der Wein ist nicht ganz so saftig wie der süße Brunate sondern noch sehr verschlossen. Ein Blockbuster. Das ist vielleicht der einzig wirkliche Blockbuster des Hauses in diesem Jahr. 96-99+/100