Lobenberg: Rocche Annunziata ist die tiefgelegenste Lage von Voerzio. Liegt da, wo Altare seine Weinberge hat, die quasi andere Hangseite des Arborina. Das nächste kleine Tal in Amphitheaterform. Deutlich wärmer, und trotzdem in dieser Ecke der eleganteste Weinberg überhaupt. Aber nicht mehr ganz typisch für La Morra mit dieser extremen Feinheit. Hier bekommen wir mehr Wärme, mehr Reichhaltigkeit, aber die Nase ist wie immer unglaublich balanciert. Wir haben mehr Schub, wir haben mehr Intensität und warme, rote Frucht als im La Serra und Cerequio, wir haben eine süße Schmelzigkeit darunter. Unglaublich viel Charme. Keine Wucht, kein Fett, aber super harmonisch. Im Mund deutlich griffigeres Tannin als in den Hochlagen La Morras. Deutlich mehr Schub, deutlich mehr Kraft. Das Tannin ist üppig, die Struktur ist deutlich fester, und doch ist das Tannin seidig und samtig. Vor allem ist der Wein reif, auch wenn Voerzio deutlich früher erntet als alle anderen, weil er durch die extrem kleinen Erträge pro Weinstock immer drei Wochen Vorsprung hat. Er hält immer die Frische und schafft die Vollreife. Ich habe schon einen 2015er Rocche aus der Lage Rocche von Trediberri probiert, der war auch großartig, aber was wir hier aus diesen winzigen Erträgen bei Voerzio haben, bei diesen grandios strukturierten und zugleich frischen Jahr 2015, ist doch einfach nochmal eine Liga höher. Der Rocche kann sich in seiner Intensität vielleicht noch über La Serra und Cerequio stellen, dafür reicht es ihm aber nicht ganz in deren extrem seidige Geschmeidigkeit und der Verspieltheit im Tannin. Auf jeden Fall ein ganz großer Wein. 100/100