Lobenberg: Der Wein liegt noch im Fass. Fünf Jahre Reife im großen Holz bekommt er, anschließend noch ein Jahr auf der Flasche. Vignolo ist eine etwas tiefer gelegene Lage auf dem Weg hoch Richtung Castiglione Falletto, auf der rechten Straßenseite. Der Weinberg liegt auf gut 200 Metern Höhe unterhalb des Bricco Boschis. Wir haben hier überwiegend Kalkstein und weißen Lehm. Die Stöcke sind gut 50 Jahre alt. Der 2016er hat eine reife und sehr konzentrierte Nase. Helle Zwetschge, feine rote Kirsche, aber die Frucht ist durchaus reduziert hinter einer massiven Mineralität aus Aktivkalk und weißem Lehm. Viel Druck, aber keine Schärfe und keine Rustikalität, sondern ultrageschliffene Tannine schon in der Nase. Ultrafeiner Wein, aber eine Hyperkonzentration, die man schon riecht. Eine Maga-Konzentration eines sehr alten Vina Tondonia Gran Reserva. Im Mund eine kleine Sensation. Sehr reif, sehr entwickelt und gleichzeitig unglaublich konzentriert. Man kennt das eigentlich nur aus Spanien, etwa von der Gran Reserva 890 von La Rioja Alta oder von der Gran Reserva von Tondonia. Weine, die auf der einen Seite total reif sind und auf der anderen Seite eine wahnsinnige Konzentration und Spannung haben. Man weiß jetzt schon, dass sie noch Jahrzehnte weiterreifen können. Dieser 2016er ist ohne Zweifel ein Wein für weitere 50 Jahre. Ein Riese in unendlicher Feinheit und Mega-Konzentration, mit satten geschliffenen Tanninen und dunkler Frucht. Es ist aber keine Fruchtbombe, sondern ein mega eleganter Barolo der Extraklasse, der einfach noch lange Zeit braucht, bis er einen perfekten Trinkzeitpunkt gefunden hat. Das ist so etwas wie der Cà d´Morissio von Giuseppe Mascarello. Also Zeit geben, Zeit geben, Zeit geben und dann irgendwann ab 2030 aufwärts mal versuchen. 100/100