Lobenberg: Die Besonderheit bei der Gran Bussia ist, dass das Weingut Aldo Conterno nicht nur die ältesten Reben der drei Lagen Romirasco, Cicala und Colonello dazu nimmt, sondern in Form einer Vorlese durch alle drei Weinberge geht und die besten Trauben nur aus den ältesten Reben herausschneidet. Dann wird per Hand entrappt und nur das Feinste behalten, es wird sogar innerhalb der Traube differenziert und nur der obere Schulterteil für die Gran Bussia genommen. In früheren Jahren wurde die Selektion später von den Fässern gemacht, ab 2005 nur im Weinberg und alles wird zusammen vergoren. Es werden in jedem für die Gran Bussia ausgewählten Jahr nur ca. 3000 Flaschen erzeugt. Die Nase ist deutlich reifer als bei den anderen Baroli. Die Besonderheit ist die an die Gärung anschließende Maischestandzeit von weit über zwei Monaten (das wäscht mittel Alkohol alle Aromen und Tannine aus den reifen braunen Kernen) und die Vergärung im 2500 Liter-Holzfass, in dem danach auch der 42 monatige Ausbau erfolgt. Der ganze Wein hat überhaupt keinen Stahlkontakt. Dann folgen drei Jahre der Flaschenlagerung bevor der Wein auf den Markt kommt. 2009 erstaunt, weil die Nase überhaupt nicht heiß und gekocht ist, wie der Jahrgang 2009 letztlich war, sondern er hat die frische Kirschfrucht, die so typisch für das Weingut Aldo Conterno ist. Er hat die Frutti di Bosco, er hat diese darunterliegende Mango. Er hat im Grunde die Schönheit der Nase eines Colonello und zeigt gleichzeitig eine warme intensive Würzigkeit, zeigt Trüffel, ein wenig Leder. Früchtebrot und ein bisschen Wucht. Kein Fett aber hohe Intensität. Dekantiert und mit etwas Luft wird der Wein im Mund immer feiner. Die Säure ist enorm präsent. Der Wein zeigt grandiose Frische und trotzdem sehr tolle, reife Aromatik. Nie fett, aber so intensiv. Das ist grandioser Stoff. Das ist typisch Aldo Conterno in Perfektion. Mit Viettis Villero und Giacomo Conternos Monfortino einer der drei „living legends“ in Barolo. 100/100