Lobenberg: Ein klassischer Pira aus alten Reben. Der Wein wurde 15 Jahre lang ausgebaut, fünf Jahre im Holz und zehn Jahre im Beton. Das ist Tondonia Gran Reserva in höchster Ausprägung. Die Nase ist erstaunlich intensiv und reich. Ich hätte nicht auf 2006 getippt und vor allen Dingen nicht auf 15 Jahre Fass. Super fein, aber auch gleichzeitig super reich. Immenser Druck von unten, aber nichts Grobes, einfach konzentrierte Feinheit mit mürber reifer Zwetschge, Himbeere und heller Lakritze. Unglaublicher Schub und Volumen, aber Volumen in Finesse. Was für ein spielerischer Extrakt! Der Mundeintritt ist eine Explosion, aber ein Explosion in Feinheit. Der Wein steht für Minuten, die ersten zwei Minuten kann ich den Text gar nicht sprechen, weil alles belegt ist, weil es für viele Minuten nachhallt. Unendlich lang. Habe ich so einen Wein schon einmal getrunken? Einen Wein, der gleichzeitig frisch, fein und unendlich intensiv ist? Was für ein geniales Extrakt, mit dieser extremen Intensität an superfeinen und geschliffenen Tanninen. Mit Frucht, die so fein ist, mit Säure, die total präsent ist. Die Frische ist da und trotzdem ist der Wein eine Turboversion von Finesse. Mir fehlen ein bisschen die Worte. Es ist mit das Beste was ich an Wein bisher getrunken habe. Es ist die Krönung der Finesse wie wir es in ganz großen Weinen aus Spanien finden und von denen ich nicht wusste, dass es so etwas auch in Italien gibt. 100+/100