Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsarbeit. Ultrakleine Erträge von unter 20 hl/ha durch mehrmalige grüne Lese. Beides zusammen ergibt immer eine sehr frühe Reife mir knackiger Säure bei zugleich hoher Fruchtsüße. Bei Vietti wie schon bei Voerzio kann man daher je nach Jahrgang früher oder später lesen, die volle Reife erreicht man immer. Fermentiert wird nur mit der natürlichen Hefe, also Spontanvergärung. Komplett entrappt, malolaktische Vergärung in gebrauchten kleinen Fässern, Ausbau natürlich zu 100% in größeren gebrauchten Fässern. Lazzarito liegt in Serralunga direkt neben Barolo Sperss von Gaja und Luigi Piras Top-Lage Rionda. Sehr viel Eisen. Kraftvolle Lehm- Kalkstein- Sandböden mit viel Eisen und Metalleinsprengseln. Die Weine von Serralunga sind demnach immer extrem massiv. Nicht umsonst kommt auch der Riesen-Wein Monfortino von Giacomo Conterno aus Serralunga. Das sind alles richtige Wuchtbrummen. Voll und intensiv, sehr tanninreich, aber häufig in der Säure moderater als die Weine aus den Hochlagen von La Morra. Im Mund kommt der Lazzarito dann mit einer ganz großen Fülle von Mineralität, Eisen, Erde, unglaublich dicht. Der Lazzarito ist von den 14ern nach dem Castiglione der erste Cru, den ich probiere, und er zeigt gleich diese extreme Intensität aus Serralunga. Lazzarito ist häufig sehr intensiv, sehr maskulin, sehr dicht und reich. Der Mund des Lazzarito, dies war beim Castiglione auch schon der Fall, kommt dann deutlich feiner, mineralischer, schlanker daher. Hier sind wir vielmehr auf der roten Frucht. Sehr zart auf einem Potpourri von Erdbeere, roter Johannisbeere, frischer Zwetschge, Sauerkirsche und etwas süßer Konfitüre darunter laufend. Schöne Mineralik, mittlere Länge. Kein ganz großer Lazzarito, nicht die Klasse des 2013ers, eher extrem harmonisch sich zeigend. Im zweiten Schluck offenbart er dann aber für was er steht. Eine sensationelle Länge. Die Mineralität zieht sich so lang. Der Wein ist salzig, die Säure kommt immer wieder hoch. Johannisbeere mit Sauerkirsche, aber auch feine Süße darunter. Für Lazzarito aber doch eher eine zarte Version, die ganz sicher sehr viel Zeit braucht, um die hier immer kommende maskuline Fülle und Dichte aus Serralunga zu entwickeln. 95-97/100