Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsarbeit. Ultrakleine Erträge von unter 20 hl/ha durch mehrmalige grüne Lese. Beides zusammen ergibt immer eine sehr frühe Reife mir knackiger Säure bei zugleich hoher Fruchtsüße. Bei Vietti wie schon bei Voerzio kann man daher je nach Jahrgang früher oder später lesen, die volle Reife erreicht man immer. 2013 aber sehr spät im Oktober gelesen. Fermentiert wird nur mit der natürlichen Hefe, also Spontanvergärung. Komplett entrappt, malolaktische Vergärung in gebrauchten kleinen Fässern, Ausbau natürlich zu 100% in größeren gebrauchten Fässern. Lazzarito liegt in Serralunga direkt neben Barolo Sperss von Gaja und Luigi Piras Top-Lage Rionda. Sehr viel Eisen. Kraftvolle Lehm- Kalkstein- Sandböden mit viel Eisen und Metalleinsprengseln. Die Weine von Serralunga sind demnach immer extrem massiv. Nicht umsonst kommt auch der Riesen-Wein Monfortino von Giacomo Conterno aus Serralunga. Das sind alles richtige Wuchtbrummen. Voll und intensiv, sehr tanninreich, aber häufig in der Säure moderater als die Weine aus den Hochlagen von La Morra. Im Mund kommt der Lazzarito dann mit einer ganz großen Fülle von Mineralität, Eisen, Erde, unglaublich dicht. Dazu kommt jahrgangsspezifisch eine grandiose Frische. Vietti mit seinem sehr massiven, wuchtigen Stil profitiert unglaublich von so einem frischen Jahrgang wie 2013, der bei einem so hohen Tanninlevel und viel Dichte und Kraft eben auch die Säure dazu bringt, um den Wein herum zu balancieren. Aber ein Jahrgang wie 2013 ist bei Vietti im Grunde unter mindestens 10 Jahren Flaschenlager nicht genussfähig. Es sind maskuline, extraordinäre Teile. Im Grunde sind die Crus im Jahrgang 2013 denen des Vorjahres 2012 überlegen, weil es einfach Weine für die Ewigkeit sind. Es sind, wie schon 2010, Monumente der Feinheit, Frische und Kraft zugleich. 100/100