Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsarbeit. Ultrakleine Erträge von unter 20 hl/ha durch mehrmalige grüne Lese. Beides zusammen ergibt immer eine sehr frühe Reife mir knackiger Säure bei zugleich hoher Fruchtsüße. Bei Vietti wie schon bei Voerzio kann man daher je nach Jahrgang früher oder später lesen, die volle Reife erreicht man immer. Fermentiert wird nur mit der natürlichen Hefe, also Spontanvergärung. Komplett entrappt, malolaktische Vergärung in gebrauchten kleinen Fässern, Ausbau natürlich zu 100 % in größeren gebrauchten Fässern. Lazzarito liegt in Serralunga direkt neben Barolo Sperss von Gaia und Luigi Piras Top-Lage Rionda. Sehr viel Eisen. Kraftvolle Lehm- Kalkstein- Sandböden. 2012 zeigt satte schwarze Kirsche. Sehr konzentrierte Frucht. Auch Garrigues. Feine Würze zeigend. Balsamische Noten. Ein bisschen Teer, Jod und Lakritze. Im Mund kommt fast die Keule. So unglaublich viel üppige Lebendigkeit. Rubens verspielt. Die Säure so pikant zwischen der Fruchtsüße und Säure pendelnd. So sattes, auch scharfes, aber total feines Tannin. Minimale Holzunterstützung, aber die Intensität ist fast gnadenlos. Der Wein schreit förmlich: Lass mich in Ruhe! Ich möchte noch nichts zeigen. Obwohl er eigentlich von allem viel zuviel zeigt, nur viel zu jung ist. Ein großer, üppiger Stoff der Zukunft. Eine immense Feinheit trotz des voluminösen Körpers. Der Wein wird wahrscheinlich im Alter sogar den Brunate aus eigenem Haus abhängen, weil es so etwas ist wie eine Riserva. Ein Wein für ganz langes Leben. In 20-30 Jahren wird es einmal ein perfekter und feiner Barolo, allerdings für Körper-Trinker. 98-100/100