Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsarbeit. Ultrakleine Erträge von unter 15 hl/ha durch mehrmalige grüne Lese. Beides zusammen ergibt immer eine sehr frühe Lese mir knackiger Säure bei zugleich hoher Reife und großer Fruchtsüße. Fermentiert mit der natürlichen Hefe, also Spontanvergärung. Komplett entrappt, malolaktische Vergärung in gebrauchten kleinen Fässern, Ausbau natürlich zu 100 % in großen gebrauchten Fässern. Lazzarito ist ein Weinberg am Anfang des Dorfes Seralunga, tiefe Kalkstein-, Lehm- und vor allem Tonböden, die grundsätzlich grandiose, extrem kraftvolle, balsamische Weine hervorbringen. Die Kunst ist es, aus diesen Weinen dennoch große Feinheit zu erzeugen. Demzufolge widerspiegelt die Nase genau diesen Gegensatz. Die Nase ist deutlich versammelter, geschlossener und maskuliner als beim Brunate. Viel schwarze Kirsche, Brombeere, Maulbeere, auch Cassis und balsamische Noten, Eukalyptus, Röstnoten, etwas Teer, Orangenschale, Mango und dann schwarze belgische Pralinen. Immens duftig und wuchtig in der Nase, etwas Teer, ohne jedoch fett zu werden, immer fein und verspielt bleibend, trotz der großen aromatischen Wucht. Im Mund ein frontaler Angriff von großer Säure und Massen von total geschliffenen Tanninen. Kaum vorstellbare Kombination von extremer Feinheit und großen Gerbstoffmaßen, und dazu noch mit dieser hohen Säure! Dennoch vermählt sich alles zu einem extrem finessenreichen, verspielten Blockbuster, der nicht mit Fett, sondern nur mit hoher Intensität daher kommt. Grandios ausdrucksstark, schwarze und rote Frucht, Salz und Gesteinsmehl rollen wieder hoch. Ein immenser Spannungsbogen, ein großer Wein. Der Lazzarito ist dieses Jahr an ganz vorderster Front. 98-99/100