Lobenberg: La Serra ist die höchste Lage in La Morra und damit von Voerzio in 420 Metern Höhe direkt am Ortsausgang Richtung Barolo. Süd- / Südost- Exposition. Schon auf 8000 Stöcke je Hektar aufgestockt. Entsprechend der Höhe und der Sonnenexposition ist der La Serra der feinste, verspielteste, der zarteste Wein von Voerzio, er wird ob seiner Zartheit oft unterschätzt, ist jedoch meistens zusammen mit Brunate der beste Wein Voerzios, zumindest aus Sicht des Winzers. Jede Pflanze, also jeder Weinstock, bringt bei Roberto Voerzio nur knapp 500 Gramm Beeren aus maximal 5 winzigen Trauben. Nur die stocknahen 5 Trauben werden belassen und einige Zeit vor der Lese wird die untere Hälfte (mit der höheren Säure) der Traube vorsichtig weggeschnitten. Wahrscheinlich der extremste Winzer der Welt. Bei so extremer und qualitativ auch gewünschter Ertragsreduktion ist es dauerhaft jedoch wichtig, die Stockdichte auf Zehntausend je Hektar zu erhöhen. Das erfolgt laufend, aber das wird auch noch Aufgabe der Folgegeneration um Sohn Davide Voerzio bleiben. Natürlich erfolgt hier die Arbeit biologisch-organisch (nicht zertifiziert, das Ansehen dr italienischen Zertifikate ist wegen diverser Undurchsichtigkeiten arg ramponiert), vom Weinberg bis zum Keller, nur Spontanvergärung, Nebbiolo-Ausbau nur in gebrauchtem, burgundischem, sehr dichtporigen Holz, minimal getoastet, also nur Zweit- und Drittbelegung, damit traditionelle Ausprägung der Weine, Holz ist nicht spürbar. Bei so geringen Erträgen und biodynamischer Weinbergsarbeit ist die Traubenreife deutlich schneller als bei Standardbetrieben, i.d.R. gibt es hier 3 Wochen Vorsprung, man erntet vor allen Kollegen oder erreicht in anders verlaufenden Jahren die höhere Reife und Komplexität. Auch liegt bei Voerzio trotz der hohen inneren Reife die Säure immer höher, Voerzios Weine sind immer reif und extrem frisch zugleich. Die Ernte 2011 war stark durch Hagel dezimiert, nur 50% der normalen Menge. Cerequio konnte gar nicht erzeugt werden. Der 2011er La Serra ist der feinste Wein von Roberto und Davide. Und in ganz runden Jahren wie 2007 und 2009 und großen Jahren ist La Serra in der Eleganz unschlagbar bei gleichzeitig gutem Fett und üppiger Frucht. Das war auch 2010 der Fall. So überaus seidig zeigt er eine salzig mineralische Schärfe, die fast verblüfft und berauscht zugleich, so unendlich viel Ausdruck mit rassiger Säurefrische. Bei einem so feinen Jahr wie 2011 ist Brunate mit der süßen üppigen Fruch zwar im mineralischen Ausdruck, nicht aber im fruchtsüßen Charme zu schlagen, da ist der La Serra als Meister der Zartheit und Mineralität nur der Wein für uns Abgehobene. 95-97/100