Lobenberg: Nebbiolo aus Barolo und Monforte, überwiegend aus der berühmten Lage Bussia, reif und spät per Hand gelesen, vollständig entrappt und sorgfältig nachsortiert. Kaltmazeration und danach angequetscht als auch ganzbeerig in die 8-tägige Fermentation bis 30 Grad laufen lassen. Verbleib auf der Schale und der Hefe, dann Malo und Abzug in große slowenische Holzfässer, 18 Monate ohne Bâtonnage auf der Feinhefe. 2017 war ein heißes und trockenes Jahr mit geringen Wasservorräten nach einem zu trockenen Winter. Dann folgten recht hohe Temperatur und ausreichend Regen, im April in großen Frost mündend in eingen Teilen Europas. Barolo war zum Glück nur wenig davon tangiert. Von May bis September war es dann trocken und sogar heiß, aber zum Glück unterbrochen von einigen Schauern. Ab Anfang September wurden die Nächte sehr frisch und kalt, die große Tag-Nacht Differenz führte zu atemberaubender Frische und einer erstaunlich kühlen und fruchtigen Stilistik im Piemont. Die 2017er Weine sind aufregend und fruchtig zugänglich und kühl zugleich. Die Erträge sind 2017 eher sehr klein. Ein Schlüssel des Erfolgs, die Ernte der exzellent reifen und gesunden Trauben erfolgte in der letzten Septemberwoche. Der 17er ist eher hell, sehr typisch für Barolo. Rosenblätter, Veilchen, Marzipan, helle Lakritze und Nüsse im feinen, verspielten Aroma mit würzigem Nachhall. Vollmundig und intensiv im Mund, Kirsche, Erdbeere und Hagebutte, Sanddorn, etwas Sauerkirsche, pikant lecker und reich wie viele 2017er, in ihrer einladenden Fruchtigkeit und Offenheit an 2005 erinnernd. Sehr präzise und strukturiert, aber das Tannin ist poliert, weich, samtig, charmant, dennoch pikant. So soll es sein, ein Zechwein der Extraklasse, der unterhalb der Cru-Lagen ganz ohne Zweifel zu den besten Barolo gehört. Ein archetypischer Barolo mit wunderbarer Aromatik und saftigem Trinkfluss. 93-94/100