Barolo 2017

Bartolo Mascarello Barolo 2017

Zum Winzer

97–98+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
tanninreich
frische Säure
3
Lobenberg: 97–98+/100
Anja Breit: 97/100
Decanter: 96/100
Parker: 96/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo 2017

97–98+
/100

Lobenberg: Maria Theresa steht ihrem Vater Bartolo in der Weinqualität überhaupt nicht nach! Fermentiert in Zement wie eh und je, 30 bis 50 Tage Schalenkontakt im Zementtank, danach ausgebaut im großen alten Holz. Vergärung nur spontan mit der Naturhefe. Dieser Barolo setzt sich zusammen aus den 4 Einzellagen Cannubi, Rocche Annunziata, Rué und San Lorenzo. Bei Mascarello werden alle Lagen zusammen vergoren, die Auswahl findet nur im Weinberg statt, seit Jahrzehnten gibt es die gleiche Lesemannschaft, sie wählt schon im Weinberg perfekt aus. Die Weine werden komplett entrappt und dann mit der natürlichen Hefe vergoren. Das Resultat sind nur 15.000 Flaschen Gesamtproduktion des Barolo in einem Standardjahr. Die Fermentation läuft in den ersten 12-15 Tagen im Zement, danach verbleiben die Weine in guten Jahren zwischen 40 und 50 Tagen auf der Maische, ohne dass noch einmal Pigeage oder Remontage durchgeführt wird, tägliches Probieren bestimmt das Ende des aromatischen Zugewinns aus der Maischestandzeit. Danach erfolgt der Abzug und der Ausbau im großen gebrauchten Holz, so dass keinerlei aromatischer Holzeinfluss durch neues Holz kommt, sondern lediglich die gewollte Entwicklung per Oxydation stattfindet. Da der Abzug vom Beton ins Holz nach der alkoholischen Gärung i.d.R. schon bei nur noch 10 Grad Außentemperatur erfolgt, muss die Malo bis zum Frühjahr warten, geheizt wird hier nicht. 2017 war gekennzeichnet von einer großen Frostperiode. Allerdings ist bei Bartolo Mascarello kein einziger Weinberg betroffen gewesen, weil das Weingut überwiegend Steillagen in Hochlagen bewirtschaftet. 2017 war zudem sehr warm und es gab eine Trockenperiode. Das Ergebnis war eine vier Wochen frühere Lese als normalerweise. Mitte September wurden alle Trauben geholt. Das schöne war, dass in den ersten beiden Septemberwochen in den Nächten eine große Kühle herrschte. Wir haben also auf der einen Seite einen warmen, reichen, fruchtbetonten Jahrgang wie 2011 oder 2015. Und gleichzeitig haben wir Frische und Kühle durch den kühlen Herbst. Also auch eine hohe Eleganz. Die klimatischen Bedingungen haben auch dazu geführt, dass sich in Barolo die verschiedenen Höhenlagen etwas annäherten. Der Jahrgang, mit seiner Frische, Finesse und fruchtstarken Aromatik, dominiert in diesem Jahr 2017 deutlich mehr als in Jahren wie 2016 oder später 2019 und 2020. Der Alkohol ist für Barolo mit 14 Volumenprozent recht moderat. Kein Klassiker, kein tanninreicher Wein wie 2016, sondern eher früher zugänglich wie 2015. In der Nase reiche, frische Zwetschge, viel Kirsche, rote Kirsche und Marzipan. Sehr fein, sehr ätherisch. Ein klein bisschen Lavendel. Hocharomatisch, aber fein. Ich hätte dem Wein jetzt deutlich fruchtintensiver und fetter erwartet, aber die Nase ist eher schick und dabei so aromatisch. Der Mund kommt dann deutlich üppiger, aber auch hier bliebt es fein. Lavendel, zusammen mit Marzipan und roter, süßer Kirsche. Etwas Sauerkirsche und Schlehe. Ganz fein schwebend und aromatisch. Sehr lecker und zugänglich. Die Tannine sind extrem seidig und fein. Was für ein schickes Jahr! Und die Vergleiche 2011 und 2015 sind nicht verkehrt. Das schöne ist eben diese wunderbare Kühle, sprich die große Eleganz hintenraus. Das macht zusammen mit der Aromatik einen ausgesprochen leckeren Wein. 2017 wird sicherlich nach unter zehn Jahren schon ziemlich gut zu trinken sein. Das ist kein Riese, aber eine ziemlich große Schönheit. Tänzelnd, elegant und mit guter Länge. Ein Wein für die Freude. 97-98+/100

97
/100

Anja Breit über: Barolo

-- Anja Breit: Blasses rubinrot mit einem Touch Orange durchzogen. Ätherisch duftende, feine Nase mit aromatischen Kräutern, Koriander, reife Erdbeere, und roter Kirsche. Im Mund hat er trotz all der Finesse viel Druck mit kräftigen, aber fein strukturierten Tanninen, fast wie Puderzucker. Blumig, mit roter Frucht und dunkler Schokolade, mittlerer Säure die den Wein zusammen mit der eleganten roten Frucht lange auf der Zunge tänzeln lässt. Der 2017er wird sicher schon in fünf bis zehn Jahren in seinem optimalen Trinkfenster sein. 97/100

96
/100

Decanter über: Barolo

-- Decanter: In 2015, Maria-Teresa Mascarello uprooted the estate's San Lorenzo vines, which no longer feature in this impressive blend. The 2017, as with the exceptional 2016, instead includes grapes from Monrobiolo di Bussia. Harvest was completed on 23 September, more or less two weeks earlier than average. In the winery, the maceration was reduced from the usual 40-50 days to 20. Subdued rose and tar notes are joined by a leafy lightness, then a crystalline definition of red berries in both aroma and flavour. Velvety tannins and assertive acidity hold the wine in tension and balance, powered by orange savouriness. It's more delicate and less extracted than 2016, but with similar ageing potential. Released in September 2021. 96/100

96
/100

Parker über: Barolo

-- Parker: Showing a light ruby shine that radiates from the glass, the Bartolo Mascarello 2017 Barolo proves once again that elegance can be achieved, despite the many challenges of an extreme vintage, when worked by the right hands. In this case, the hands are those of Bartolo's daughter, the legendary Maria Teresa Mascarello. This celebrated Barolo boasts a silky sheen and glossy character that transcends bouquet and mouthfeel. Wild cherry, lilac, iron ore and candied orange peel are revealed softly on the bouquet. The wine takes a few minutes to open before all those pretty little details come into view. Acidity is an important component of this graceful Barolo, as it ties together the fruit and heightens that sense of electricity and liveliness. This is a collectors' bottle to keep safely in your cellar. 96/100

Mein Winzer

Bartolo Mascarello

Vor einigen Jahren starb einer der Großmeister des Barolo. Traditionelle Methoden, minimale Erträge und überhaupt extrem winzige Mengen seines Ausnahmeweins waren sein Markenzeichen, ergänzt um kuriose und sehr humorige Streitigkeiten und Tiraden gegen den „Opportunisten“ Berlusconi.

Barolo 2017