Lobenberg: Maria Theresa steht ihrem Vater Bartolo in der Weinqualität überhaupt nicht nach! Fermentiert in Zement wie eh und je, 30 bis 50 Tage Schalenkontakt im Zementtank, danach ausgebaut im großen alten Holz. Vergärung nur spontan mit der Naturhefe. Dieser Barolo setzt sich zusammen aus den 4 Einzellagen Cannubi, Rocche Annunziata, Rué und San Lorenzo. Bei Mascarello werden alle Lagen zusammen vergoren, die Auswahl findet nur im Weinberg statt, seit Jahrzehnten gibt es die gleiche Lesemannschaft, sie wählt schon im Weinberg perfekt aus. Die Weine werden komplett entrappt und dann mit der natürlichen Hefe vergoren. Das Resultat sind nur 15.000 Flaschen Gesamtproduktion des Barolo. Die Fermentation läuft in den ersten 12-15 Tagen im Zement, danach verbleiben die Weine in guten Jahren zwischen 40 und 50 Tagen auf der Maische, ohne dass nochmal Pigage oder Remontage durchgeführt wird, tägliches probieren bestimmt das Ende des aromatischen Zugewinns aus der Maischestandzeit. Danach erfolgt der Abzug und der Ausbau im großen gebrauchten Holz, sodass kein Holzeinfluss mehr gegeben ist, lediglich die gewollte Entwicklung per Oxydation stattfindet. Da der Abzug i.d.R. schon bei nur noch 10 Grad Außentemperatur erfolgt, muss die Malo bis zum Frühjahr warten, geheizt wird hier nicht. Der Jahrgang 2011 war bestimmt durch ein sehr warmes und frühes Frühjahr mit einem anschließend langen und kühlen Sommer (wie auch 2013), danach ein heißer August und September. Dieser Jahreszeitenverlauf ergibt i.d.R. weniger Blockbuster, eher komplexe und feine, nervige Weine durch den kühlen Sommer, dann schöne Rundungen und Charme durch den warmen Herbst. Genau das spiegelt 2011 wieder. Die Nase ist Mascarello-typisch zart und frisch, Johannisbeere, Waldhimbeere und Sauerkirsche. Der Mund eine leckere Charme-Explosion, dazu Graphit, granitiges Gestein, viel Biss und Gripp und salzig scharfe Mineralität dazu. Fast nur rote Frucht in allen Schattierungen, Sauerkirsche und Schlehe dominieren, zarte Himbeere und Johannisbeere darunter, seidig zart mit hoher Säure. Ungeheure Finesse, tänzelnd. Die Wärme des Herbstes brachte den Alkohol über 13 Grad, das Glyzerin und der hohe Extrakt geben Wärme, Fülle und charmante Molligkeit. Etwas feiner und eleganter als 2009, diesem und dem 2007er aber durchaus ähnelnd. Viel früher genussreif als 2010. Ein weiterer toller Wein hier. 96-97/100