Lobenberg: Der Barolo Cerretta kommt von nur 0,7 Hektar in Serralunga, deutlich intensiveres Terroir bzgl. Mineralität und Kraft, Lehmböden mit viel Eisen, Kupfer und anderen Metallen. Die Säure und das Tannin der Weine aus Serralunga sind daher schon vom Boden höher. Der Fassausbau des Cerretta ist genau so lang wie bei den anderen Weinen, aber der Wein wird danach noch zwei Jahre länger auf der Flasche gelagert bevor er in den Verkauf gerät. Ein hoch angesagtes Terroir wo auch Giacomo Conterno berühmte Weine stehen hat. Diese Böden von Serralunga vertragen das neue Holz von Altare in der Regel deutlich besser, weil sie eben reicher im Tannin sind, höher in der Säure (die Lage liegt in Serralunga sehr hoch) und das macht diesen Charakter der Weine aus. Außerdem hat Silvia Altare ein bisschen mit dem Holz gespielt. Es gibt jetzt nicht nur Tarranceaud sondern auch Francois Freres Fässer. Und ein Teil davon ist eben auch für den Cerretta verwandt worden. Für mich ist Cerretta bei Altare immer so herausragend, weil diese maskuline Art eben dieses neue Holz sehr gut verträgt. Zwetschge, rote Kirsche, viel Sauerkirsche. Hohe Intensität, sehr dicht, kein kleines Holz spürbar. Die Nase fast ein bisschen wie ein Wein aus Montforte. Eine süße rote Frucht wie ein Wein aus der Lage Bussia. Im Mund dann fast ein wenig Schärfe zeigend, so hohe Intensität. Giacomos Conternos Cerretta ist sehr ähnlich. Tolle Mineralität. Wir sind hier schon im besten Umfeld, wenn wir kraftvolle, intensive Barolo wollen. Und trotzdem ist dieser Wein eine gute Mischung aus maskulin und feminin. Er ist verspielt und hat trotzdem sehr viel Bumms. Durch das neue Holz ist er auch offen und zugänglich. Das macht viel Spaß. Er hat nicht die außergewöhnliche Charme-Klasse des Cannubi bei Altare, aber er ist in seiner Harmonie und seinem Gesamtbild schon einer der stimmigsten Barolo überhaupt. 96-97/100